Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Daniel Ricciardo: «Verlasse mich nicht auf Vettel»

Von Rob La Salle
Daniel Ricciardo hat noch Chancen im Titelkampf

Daniel Ricciardo hat noch Chancen im Titelkampf

Daniel Ricciardo will sich nicht auf Schützenhilfe seines Teamkollegen Sebastian Vettel verlassen. Der Australier will in den restlichen Rennen voll angreifen und hat die Hoffnung auf den WM-Titel noch nicht aufgegeben.

Drei Siege hat Daniel Ricciardo in diesem Jahr zu verzeichnen, in Kanada, Ungarn und Belgien. Der Australier ist neben den beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton der einzige Fahrer, der bisher Rennen gewinnen konnte. Nach 13 Grands Prix liegt er mit 166 Punkten auf Platz 3 der Fahrerwertung. Sein Rückstand auf den Führenden, Nico Rosberg, beträgt 72 Punkte, vom zweitplatzierten Lewis Hamilton trennen ihn nur 50 Zähler.

Vor dem Grand Prix von Singapur sagte Ricciardo, dass er durchaus noch Chancen sehe, den Mercedes einen Strich durch die Rechnung zu machen und selbst Weltmeister zu werden. Um das zu erreichen, müsse er aber in jedem Rennen alles geben und die Silberpfeile unter Druck setzen.

«Für mich hat der Kampf begonnen, aber meine Herangehensweise oder Mentalität wird sich nicht verändern und hat sich auch seit Beginn des Jahres nicht geändert», sagte Ricciardo. «Wenn wir den Sieg holen können, dann tun wir das und wenn mich das näher an die Führenden heranbringt, umso besser.» In den restlichen Saisonrennen ginge es einfach darum, zu attackieren. «So gut wir können und auch das wird sich nicht ändern. Ich glaube, das brauchen wir, um näher an die Mercedes heranzukommen.»

Daran, dass er am kommenden Sonntag als Sieger auf dem Podium stehen wird, glaubt der 25-Jährige zwar nicht, ein Platz auf dem Podest sollte aber möglich sein. «Ich erwarte ein Podium und glaube, das sollten wir uns auch zum Ziel setzen, ganz besonders, wenn wir im Titelkampf weiter mitreden wollen. Wenn ich eine Voraussage machen sollte, dann würde ich sagen, dass wir das zweitschnellste Team sind. Die Frage ist nur, wie nah wir an Mercedes herankommen.»

Ganz sicher sollte Red Bull Racing in Singapur näher an den Silberpfeilen sein als in Monza, glaubt Ricciardo. «Das hier ist eine Strecke, die uns etwas helfen sollte. Wenn wir am Freitag innerhalb von ein paar Zehntel sein können, dann wäre das ein gutes Resultat und würde bedeuten, dass wir am Sonntag an ihnen dran sind.»

Die Konkurrenz von hinten sollte auch einen gewissen Respektabstand haben, hofft der junge Mann aus Perth. «Ich erwarte, dass sie ein paar Zehntel hinter uns sind, aber das ist nur meine Vermutung. Wenn also alles glatt läuft, dann sollten wir auf de Podium sein.»

Und was ist mit seinem Teamkollegen, Sebastian Vettel? Der liegt momentan mit 60 Punkten Rückstand auf Ricciardo auf Rang 6 der Wertung, darauf, dass der amtierende Weltmeister in den weiteren Rennen für ihn Platz machen würde, um ihm vielleicht noch zum Titel zu verhelfen, will Ricciardo sich aber lieber nicht verlassen.

«Wenn einer definitiv keine Chance mehr hat, dann kann man eine Stallorder in Betracht ziehen», erklärt er. «Ich würde aber nicht sagen, dass ich da sicher bin. Ich möchte mich auch nicht darauf verlassen müssen. Ich will vor Seb sein und mich nicht darauf verlassen, dass er mich vorbeilässt.» Außerdem gäbe es auch keine Garantie, dass er mit Vettels Hilfe gewinnen würde. «Wir brauchen eben beide ein bisschen Glück und nicht nur eine kleine Teamorder, um Mercedes zu besiegen.»

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