Jules Bianchi: Familie tief berührt von Anteilnahme
Jules und Philippe Bianchi beim Monaco-GP im Frühling
Das ganze GP-Wochenende von Russland über waren die Gedanken der Formel-1-Familie oft ganz weit weg – im fernen Japan, dort, wo Jules Bianchi um sein Leben kämpft. Rund zehn Monate, nachdem die Welt den Atem anhielt, ob Michael Schumacher seine Skiunfall-Verletzung überlebt, liegt wieder ein Racer im Koma. Natürlich muss die leidgeprüfte Familie Bianchi viel an den Fall Schumacher denken.
Philippe Bianchi sagt gegenüber den Kollegen der «Gazzetta dello Sport»: «Wir waren im vergangenen Winter sehr traurig, als Michael Schumacher seinen Unfall hatte. Ich fragte mich damals wie so viele andere – wieso sagen sie uns nicht mehr über seinen Zustand? Nun bin ich in einer ähnlichen Situation und verstehe das viel besser. Alle fragen natürlich ständig, wie es Jules geht, aber ich habe keine andere Antwort für sie als die ewig gleiche – sein Zustand ist unverändert sehr ernst.»
«An einem Tag scheint es ein klein wenig aufwärts zu gehen, am nächsten Tag ist es nicht mehr so gut. Die Verletzung ist eine sehr schlimme, und der Ausgang all dessen ist offen. Bei Michael Schumacher hat es Monate gedauert, bis die Familie verkünden konnte, dass er aus dem Koma erwacht. Ich hoffe, ich darf eines Tages das Gleiche sagen.»
Im für Aussenstehende nicht nachvollziehbarem Schmerz und bei aller Sorge zeigt sich die Familie Bianchi von der Anteilnahme der Renngemeinde «tief berührt. Wir hätten ein solches Mass der Sympathiekundgebungen nie erwartet. Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen aus tiefstem Herzen bedanken. Ganz viele Rennfahrer haben mit uns Kontakt aufgenommen, besonders aufwühlend waren die Wort von Alonso, Vergne und Massa, und Lewis Hamilton hat uns ein Schreiben zukommen lassen, in dem er uns versichert – egal, was ihr braucht, bitte sagt es mir. Auch die Motorrad-Stars Rossi und Márquez haben sich gemeldet.»