Testfahrten: Bottas Schnellster, Rosberg fleißig
Der erste Tag der Testfahrten ist vorbei
Bereits am Vormittag hatte Valtteri Bottas in 1:43,884 Minuten die Bestzeit hingelegt, Max Verstappen war mit seinem Toro Rosso abgeflogen (Zum Bericht). Am Nachmittag legte Bottas in seinem Williams nochmal zu und fuhr in 1:43,396 Minuten erneut die schnellste Runde, gefolgt von Kimi Räikkönen im Ferrari und dem WM-Zweiten Nico Rosberg im Mercedes, der mit 114 Runde zugleich auch der fleißigste Pilot war.
Die Fahrer testen neben der Aerodynamik auch die neuen Pirelli-Reifenmischungen Soft und Medium im Hinblick auf die neue Saison. Für McLaren-Honda war es zudem ein erster Härtetest der neuen Zusammenarbeit, denn der Traditionsrennstall fährt ab 2015 nicht mehr mit Mercedes-Motoren, sondern mit den Antriebseinheiten von Honda.
«Wir wollen so schnell wie möglich gewinnen. Wir müssen Druck machen, wo es nötig ist, damit wir schnellstmöglich erfolgreich sein können. Wir wollen nach Melbourne und sagen, dass wir gewinnen können. Wir können ja träumen», stellte McLaren-Teamchef Eric Boullier erst einmal das Ziel klar.
Klar ist nach dem ersten Testtag aber auch: Es wird kein leichter Weg. Denn der Dienstag verlief problematisch, die meiste Zeit über stand der McLaren in der Garage. Testfahrer Stoffel Vandoorne kam nur auf drei Runden (Zum Bericht).
Zum Nichtstun war auch Sebastian Vettel verdammt, denn Fahren durfte er für Ferrari nicht. Das heißt aber nicht, dass er seinem neuen Arbeitgeber nicht über die Schulter schauen darf. Genau das tat der viermalige Weltmeister am Dienstag und stattete der Scuderia einen Besuch ab. Stellte sich bei seinem neuen Team vor, schüttelte Hände und schaute sich die Arbeitsabläufe an. Bei Red Bull Racing war man nicht sehr begeistert. Rechtlich sei es nicht in Ordnung, letztendlich aber egal, so der Tenor.
Denn im Vorfeld hatte es von Red Bull Racing bereiots ein klares Veto gegen einen möglichen Vettel-Testeinsatz für Ferrari gegeben. Zu groß ist die Sorge, dass Vettel und Ferrari einen doppelten Vorteil aus dem Einsatz ziehen könnten. Statt Vettel werden nun Kimi Räikkönen und Raffaele Marciello an den beiden Tagen im Ferrari sitzen.
«Wenn Sebastian nur ein paar Tage nach dem letzten Rennen in einem Ferrari sitzt, hat er einen direkten Vergleich. Da ist der Hintern-Faktor noch frisch. Warum sollen wir einem Gegner einen Vorteil verschaffen?», sagte Red-Bull-Motorsportboss Dr. Helmut Marko.
Vettel war natürlich enttäuscht, denn eigentlich hatte er nach seinem im Oktober verkündeten Abschied grünes Licht bekommen. «Es ist so schade. Ich hatte ursprünglich die Erlaubnis, aber jetzt geht es doch nicht. Ich weiß nicht, was passiert ist. Irgendetwas hat sich geändert. Vielleicht sind die Techniker ein bisschen in Panik geraten.»
Die Zeiten am Dienstag im Überblick:
1. Valtteri Bottas (Williams) 80 Runden 1:43,396
2. Kimi Raikkonen (Ferrari) 80 Runden 1:43,888
3. Nico Rosberg (Mercedes) 114 Runden 1:44,512
4. Jolyon Palmer (Force India) 19 Runden 1:44,516
5. Carlos Sainz Jr (Red Bull) 36 Runden 1:45,339
6. Will Stevens (Caterham) 99 Runden 1:45,436
7. Charles Pic (Lotus)101 Runden 1:46,167
8. Marcus Ericsson (Sauber) 95 Runden 1:46,253
9. Max Verstappen (Toro Rosso) 55 Runden 1:47,194
10. Stoffel Vandoorne (McLaren) 3 Runden Keine Zeit