Marussia-Auktion: Gene Haas will mitbieten
Gene Haas
Die finanziellen Probleme von Caterham und Marussia haben die Formel 1 aufgerüttelt. Die intensiven Diskussionen um mögliche Lösungen der hohen Kosten bringt zumindest Marussia nichts mehr. Während bei Caterham durch den Insolvenzverwalter fieberhaft nach einer Lösung für die Zukunft gebastelt wird, wird das Inventar des Marussia-Teams versteigert.
Der Rennstall hatte im November aufgeben müssen und konnte an den letzten drei Rennen der Saison nicht mehr teilnehmen. Um die noch ausstehenden Rechnungen begleichen zu können, kommen fast 1000 Dinge des Rennstalls wie Lenkräder, Getriebe oder sogar das Chassis von 2013 unter den Hammer.
Während die Formel 1 das Marussia-Aus tatenlos hinnehmen musste, gibt es offenbar auch Nutznießer. Einer davon ist Gene Haas, der mit seinem neuen Team 2016 in der Königsklasse antreten wird. «Wir haben die Auktions-Liste von Marussia. Ich denke, wir werden für einige der Sachen bieten», so Haas im «Guardian».
Es war sowieso kein Geheimnis, dass Haas sich für den Einstieg in die Formel 1 beliefern lässt. So wird Ferrari für Haas ab der Saison 2016 Antriebseinheit und Getriebe liefern, dazu reichlich technische Unterstützung bieten. Einiges der Marussia-Ausrüstung könnte bei dem ambitionierten Projekt aber offenbar auch hilfreich sein.
Das US-Team von Haas hat für die Arbeiten an Chassis und Aerodynamik eine Homebase in Charlotte. Daneben sucht der Selfmade-Millionär auch ein Quartier in Großbritannien. «Wir haben uns Einrichtungen in Abingdon angesehen, dort gibt es einige Möglichkeiten. Ich denke, dass auch ein Blick auf das Marussia-Hauptquartier eine Möglichkeit ist», so Haas.
Der US-Amerikaner weiter: «Wenn wir es genauso machen würden wie Caterham und Marussia, würden wir wahrscheinlich zum gleichen Ergebnis kommen. Ich denke, dass wir es deshalb anders angehen werden. Viele der Teams in Großbritannien produzieren alles selbst. Es scheint diese englische Mentalität zu sein, dass es auf diesem Wege laufen muss. Das entspricht aber nicht unserem Business-Modell.»