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Marussia-Pleite trifft Ferrari, McLaren und Lloyds

Von Andreas Reiners
Marussia: 200 Gläubiger

Marussia: 200 Gläubiger

Nach der Pleite von Marussia warten zahlreiche Gläubiger auf ihr Geld. Und die Liste ist lang. 200 Gläubiger sind es insgesamt, wie die britische Tageszeitung «Telegraph» berichtet.

Demnach belaufen sich die Verbindlichkeiten des Formel-1-Rennstalls auf 31,4 Millionen Pfund, was umgerechnet knapp 40 Millionen Euro sind.

Der Großteil davon stehen Ferrari als Antriebs- und McLaren als Technikpartner zu. Der italienische Traditionsrennstall wartet noch auf umgerechnet 21,2 Millionen Euro, McLaren immerhin noch auf 9,1 Millionen Euro. Auch die britische Großbank Lloyds muss wohl eine Menge Geld abschreiben. Dem in öffentlicher Hand befindlichen Unternehmen droht ein Verlust von mehr als zwölf Millionen Euro, die in den Rennstall investiert worden waren.

Teambesitzer Andrej Cheglakov hatte es nicht geschafft, Rückzahlungen zu leisten und damit weitere Schulden angehäuft. Bis schließlich Ende Oktober die Pleite nicht mehr abzuwenden war. Marussia ging in die Insolvenz und bei den letzten drei Rennen der Saison auch nicht mehr an den Start.

Am 21. Januar 2015 wird (nach den Auktionen vom 16., 17. und 18. Dezember) der vierte Teil des Marussia-Materials unter den Hammer kommen: dann werden die 2014er Rennwagen verkauft (ohne Motoren, die gingen zurück an Ferrari), dazu zahlreiche Ersatzteile und die Boxenauskleidungen.

Das Marussia-Werk an der Overthorpe Road von Banbury soll überdies vom künftigen US-Rennstall von Gene Haas übernommen worden sein, der gemäß den Kollegen von «Racecar Engineering» auch sämtliche Daten und Designs des geplanten 2015er Marussia erworben hat (mehr als ein Windkanalmodell und Berechnungen waren davon allerdings nicht entstanden). Da die Bank den ersten Zugriff auf die Einnahmen hat, könnte so zumindest doch noch Geld zurückfließen. Offenbar geht man von einem Erlös in Höhe von etwa zwei Millionen Euro aus.

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