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Tony Fernandes: Albtraum für Ex-Caterham-Besitzer

Von Andreas Reiners
Tony Fernandes

Tony Fernandes

Tony Fernandes blickt auf das wohl schwärzeste Jahr seiner Karriere zurück. Sein Fußballklub? Erfolglos. Sein Ex-F1-Team? Pleite. Und nun auch noch eine Flugzeugkatastrophe.

Er war mit so großen Ambitionen in die Formel 1 gestartet: Tony Fernandes wollte mit seinem Caterham-Team in die Phalanx der Großen dringen. Nach viereinhalb Jahren vergeblicher Mühen gab er entnervt auf, verließ den Rennstall wegen anhaltender Erfolglosigkeit und verkaufte ihn.

Was folgte, war wenige Monate später die Pleite. Derzeit kämpft Caterham noch tapfer ums Überleben und einen möglichen Käufer. Aus der Formel 1 hatte sich Fernandes mit Pauken und Trompeten verabschiedet, indem er verbal nachtrat. Auf Twitter betont er zwar: «Es ist ein fantastischer Sport. Und Bernie (Ecclestone, Anm.) hat einen unglaublichen Job geleistet. Aber die Formel 1 muss sich auf sich selbst besinnen.»

Der Geschäftsmann aus Kuala Lumpur erklärt gleichzeitig auch: «Der Sport hat einige Probleme. Viele Teams werden das Schicksal von Caterham teilen. Ich glaube nicht, dass Privatteams langfristig überleben können. Ein guter Leader weiß, wann es Zeit ist, zu gehen. Es war an der Zeit für mich, Caterham F1 zu verlassen», sagte er und verteidigte seinen Schritt, der letztendlich zahlreichen Angestellten den Job kostete.

«Ich sehe nichts Falsches darin, etwas zu versuchen, selbst wenn man dabei scheitert. Ich habe in der Formel 1 viel lernen können, vor allem wie man Dinge eben nicht machen sollte. Vielleicht muss ich mir vorwerfen, dass ich mich nicht genug um Caterham gekümmert habe, aber es gab auch Dinge, dich nicht in meiner Hand lagen – etwa der Namensstreit um die Bezeichnung Lotus, das war ein herber Rückschlag. Es sind Dinge passiert, die den Eindruck stärken – die Formel 1 ist ein bösartiges und rachsüchtiges Umfeld», hatte Fernandes erklärt.

Zu den Besitzstreitigkeiten, die dazu geführt haben, dass die Insolvenzverwalter die Geschäfte bei Caterham leiten, erklärte er: «In den vier Jahren, in denen Caterham uns gehörte, wurden alle Forderungen beglichen. Wir haben unser Bestes gegeben und ein Team aufgebaut. Danach entschieden wir uns, uns auf QPR zu konzentrieren.»

Mit dem englischen Fußballklub feierte der Vorstandsvorsitzende der Air-Asia-Gruppe, der über ein Privatvermögen von mehr als 600 Millionen Euro verfügen soll, im Sommer den Aufstieg in die höchste Spielklasse, dank der Investitionen von Präsident und Mehrheitsbesitzer Fernandes. Die Queens Park Rangers spielen inzwischen gegen den Abstieg aus der Premier League.

Doch das ist Nichts verglichen mit dem Albtraum, den Fernandes nun durchmacht. Denn am Sonntag verschwand eine Passagiermaschine der AirAsia mit 162 Menschen an Bord auf dem Weg von Indonesien nach Singapur spurlos. Fernandes hatte die damals defizitäre Fluglinie vor 13 Jahren gekauft und innerhalb kurzer Zeit ein äußerst profitables Unternehmen geformt, das im asiatischen Raum rasch expandierte. Fernandes erhielt nicht nur Ansehen, sondern auch Auszeichnungen. So führte sein Weg irgendwann auch in die Formel 1. Doch das ist nun alles weit weg.

«Air Asia muss leider mitteilen, dass wir 7.24 Uhr Ortszeit den Kontakt zu Flug QZ8501 verloren haben», twitterte Fernandes am Sonntag. Beinahe im Minutentakt ging es weiter: «Bin auf dem Weg nach Surabaya, der Heimat der meisten Passagiere. Weitere Infos folgen» Dann: «Meine Gedanken und Gebete gelten den Passagieren und der Crew.» Schließlich bedankte er sich bei der Unterstützung, vor allem der anderer Fluggesellschaften. «Das ist mein schlimmster Albtraum», schrieb er, gab sich aber auch kämpferisch: «An mein Personal: bleibt stark, macht weiter, um für alle unsere Gäste das Beste zu sein. Betet. Ich werde in diesen harten Zeiten da sein. Wir stehen diese Qual gemeinsam durch.»

Das derzeit immer noch verschollene Flugzeug ist der traurige Schlusspunkt unter das schwärzeste Jahr in der Karriere des asienweit gefeierten Unternehmers.

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