Formel-1-Kalender: Südkorea-Rückkehr wieder vom Tisch
Keine Rückkehr nach Südkorea
Nun also doch keine Rückkehr nach Südkorea: Der defizitäre und bei vielen Beteiligten nicht unbedingt beliebte GP irgendwo im Nirgendwo in Yeongam ist wieder aus dem Kalender für die Saison 2015 gestrichen worden. Der Automobil-Weltverband FIA veröffentlichte auf seiner Homepage ein entsprechendes Dokument, in dem nur noch 20 anstelle der zunächst publizierten 21 Wettbewerbe stehen.
Das Rennen in Südkorea war überraschend Anfang Dezember für den 3. Mai als fünfter Grand Prix des Jahres im Programm veröffentlicht worden.
Ein Sprecher bestätigte der BBC, dass Südkorea auf Drängen von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone aufgenommen worden war und nun wieder entfernt wurde, weil es nicht realisierbar sei. Die Entscheidung damals hatte selbst die Veranstalter überrascht.
«Wir sind vorab nicht unterrichtet worden», sagte eine anonyme Quelle aus dem lokalen Organisationskomitee. «Die FIA hat das bekannt gegeben, obwohl wir bereits unsere Schwierigkeiten nächstes Jahr ein Rennen zu veranstalten, mitgeteilt haben.»
Die Organisatoren haben vor allem mit den ausufernden Kosten für das Rennen zu kämpfen. Zwischen 2010 und 2013 wurde ein Verlust von etwa 170 Millionen Euro eingefahren.
Die Gründe für dieses Hin und Her? Bleiben im Dunkeln. Promoter Bernie Ecclestone erklärte zuletzt, die Organisatoren hätten aufgrund eines aktuellen Vertrags klagen können. BBC-Kollege Andrew Benson hingegen vermutet: «Im Reglement ist verankert, dass ein Fahrer 2015 nicht mehr fünf Antriebseinheiten pro Saison zur Verfügung hat, sondern nur noch deren vier. Mit der Vorgabe jedoch, dass nicht mehr als 20 Rennen stattfinden. In den Regeln steht, dass „fünf Motoren erlaubt sind, sollten für die WM 2015 ursprünglich mehr als 20 Rennen vorgesehen sein“. Die Schlüsselworte dabei sind „ursprünglich vorgesehen“.»
«Der von der FIA verabschiedete WM-Kalender gilt als endgültig, doch Korea steht unter Vorbehalt drin. Daher werden die Rennställe auch im kommenden Jahr fünf Antriebseinheiten nutzen können – und Korea wird ganz einfach wieder gestrichen. Ich bin davon überzeugt, dass mindestens ein Motorenhersteller den Wunsch deponiert hatte, bei fünf Einheiten pro Saison zu bleiben. Einen Phantasie-GP in den Kalender aufzunehmen, ist ein schmerzfreier Weg, das zu ermöglichen.»