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Gene Haas: «Formel 1 selber bauen – reiner Wahnsinn»

Von Mathias Brunner
Gene Haas (rechts) mit seinem Technikchef Günther Steiner

Gene Haas (rechts) mit seinem Technikchef Günther Steiner

2016 steigt der US-amerikanische Unternehmer Gene Haas in die Formel 1 ein. Er ist überzeugt: sein Baukasten-System mit vielen Elementen von Ferrari wird Schule machen.

Noch im Januar sollen die ersten Fachkräfte des US-amerikanischen Rennstallbesitzers Gene Haas in England die Arbeit aufnehmen. Der erfolgreiche NASCAR-Teamchef (Titel mit Tony Stewart und Kevin Harwick) sagt gegenüber den Kollegen von «Autoweek»: «Wir müssen alle unsere Lastwagen bis Februar oder März bestellt haben, der Bau dauert mindestens ein halbes Jahr, wir haben jede Menge zu tun.»

Haas hat noch nicht bestätigt, was seit längerem kursiert: dass er als Europa-Basis das frühere Formel-1-Werk von Marussia gewählt hat. Hier sollen rund 250 Fachkräfte arbeiten, während das Design-Team im neuen F1-Werk zuhause in North Carolina wirkt. Eine Vorgehensweise, die eher Formel-1-unüblich ist.

Der Amerikaner ist davon überzeugt, dass wir nicht so schnell mehr ein GP-Team erleben, das von der grünen Wiese aus in ein Formel-1-Abenteuer startet. Ab 2016 dürfen noch mehr Fremdteile als zuvor verwendet werden, dieses Baukasten-System taugt Haas. Er meint: «Unser Geschäftsmodell basiert auf dem Vorgehen in der NASCAR-Serie. Dort verwenden wir Motoren und Chassis von anderen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir nochmals einen Rennstall erleben werden, der komplett von vorne anfängt. Wenn wir Erfolg haben, dann weist das vielleicht den Weg in die Zukunft. Ich finde, Caterham und Marussia haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten enorm viel erreicht. Sie haben die Vorgabe erfüllt, ein Konstrukteur zu sein, also fast das ganze Auto selber zu machen. Aber wenn ich mir den Aufwand ansehe, dann muss ich sagen – reiner Wahnsinn. Es kann doch nicht sein, dass man alles selber lernen muss. Wenn einer Arzt werden will, wird er zehn Jahre lang ausgebildet. Du musst doch die Möglichkeit haben, irgendwo zu lernen. Daher haben wir uns mit Ferrari zusammen getan.»

«Von ganz vorne zu beginnen und den Rückstand auf die Gegner wettzumachen, das scheint einfach nicht zu klappen. Die Beispiele Marussia und Caterham haben das bewiesen. Wir versuchen eine andere Herangehensweise. Im Grunde ist es ein Experiment.»

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