Claire Williams stichelt gegen Ferrari – wegen Bottas
Für die einen Insider geht Valtteri Bottas zu Ferrari, spätestens 2017 und als Nachfolger seines Landsmannes Kimi Räikkönen. Für die anderen ist der 25jährige Finne Bottas ein heisser Anwärter auf einen Platz bei Mercedes, sollte Lewis Hamilton denn doch keine Lust auf Vertragsverlängerung über 2015 hinaus haben. Bei Williams löst das alles milde Verstimmung aus: Kommt denn keinem in den Sinn, dass Valtteri Bottas – WM-Vierter 2014 – schlicht und einfach dort bleiben könnte, wo er in der vergangenen Saison 186 Punkte und sechs Podestränge eingefahren hat? Bei Williams-Mercedes?
Claire Williams, stellvertretende Teamchefin des drittältesten Formel-1-Rennstalls (nach Ferrari und McLaren) kann sich eine kleine Stichelei nicht verkneifen. «Für mich steht fest, dass Valtteri nur an ein Team denkt – an Williams. Ich zweifle keine Sekunde daran, dass sich andere Rennställe nach Bottas die Finger lecken. Wir konzentrieren uns jedoch ganz auf die gemeinsame Arbeit. Wir haben ihn in die Formel 1 gebracht, und ihm ist Loyalität so wichtig wie uns auch.»
«Gewiss, der Name Ferrari ist eine Verlockung, aber er fühlt sich bei uns geborgen, und für einen Menschen wie ihn spielt das die grösste Rolle. Wieso sollte Bottas ein Team verlassen, das ihm genaue Pläne vorgelegt hat, wie aus einem konkurrenzfähigen Auto ein Siegerfahrzeug wird? Wir haben kein Auto, das nur für fünfte oder sechste Ränge taugt, warum also sollte er uns verlassen, wo wir doch an der Schwelle stehen, wieder Rennen zu gewinnen?»
Schon vor einigen Wochen gab es einen kleinen Nadelstich für Ferrari: «Für uns war es – wenn man bedenkt, wo wir in der vergangenen Saison standen – eine unglaubliche Leistung, was wir im Vergleich zu Teams wie Ferrari erreicht haben, die mit einem doppelt so hohen Budget arbeiten», sagte Teamchefin Claire Williams damals «ESPN».
Und gegenüber der offiziellen Formel-1-Webpage ist Claire Williams voll des Lobes über ihren finnischen Piloten: «Ich habe immer gesagt, dass ich Valtteri Bottas für einen potenziellen Weltmeister halte. Das gründet in seiner Arbeitseinstellung. Auch 2013, als wir wirklich kein gutes Auto hatten, hat seine Leistung immer gestimmt. Er hat mehr aus dem Wagen geholt als das Fahrzeug es verdient hätte. Er ist extrem ruhig, er macht Fehler nie zweimal. Er tut alles, was sich ein Techniker und Ingenieur von ihm wünschen könnten. Und um das alles noch mit einem Sahnehäubchen zu versehen, ist er ein umwerfend netter Kerl.»