Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

2015: Welche Testfahrer dürfen am Freitag ran?

Von Mathias Brunner
Raffaele Marciello, Mitglied der Nachwuchsfahrer-Akademie von Ferrari

Raffaele Marciello, Mitglied der Nachwuchsfahrer-Akademie von Ferrari

Der auf Eis gelegte McLaren-Fahrer Kevin Magnussen bestätigte via Twitter: «Keine Freitagtrainings für mich in diesem Jahr. Ich werde von der Boxenmauer aus zugucken.»

Wochenlang hatte McLaren mit der Entscheidung herumgemurkst: Wer sollte 2015 neben Fernando Alonso im zweiten McLaren-Honda sitzen – der erfahrene Jenson Button oder doch Kevin Magnussen, das Versprechen für die Zukunft? Unter dem Druck von Honda hat sich der zweitälteste Formel-1-Rennstall letztlich für die Routine von Button entschieden.

Was zur nächsten Frage führte: Wie soll das Fahrprogramm des jungen Kevin Magnussen 2015 aussehen? Der Däne hat die Frage gleich selber beantwortet, ganz modern, via Twitter. Nach einem Tweet von Cheska A. Evans (@Kevin Magnussen: Du wirst uns fehlen in der Startaufstellung vom kommenden März! Wirst Du denn im Training zum Einsatz kommen? #NeverGiveUpOnTheDream) antwortete der WM-Elfte: «@CheskaAEvans Keine Freitagtrainings für mich in diesem Jahr. Ich werde von der Boxenmauer aus zugucken.» Dazu stellte der 22-Jährige einen Zwinkerer.

Die Entscheidung ist wenig verwunderlich: Die Stammfahrer Fernando Alonso und Jenson Button werden jeden Kilometer mit den neuen Honda-Motoren selber brauchen, zudem hat McLaren noch nie einen Freitagtestfahrer eingesetzt, seit nur noch zwei Piloten pro Team und Training auf die Bahn dürfen (letzter Freitagtestfahrer von McLaren: Pedro de la Rosa in Shanghai 2005, damals jedoch in einem dritten McLaren-Mercedes).

Die Wortmeldung von Magnussen führte uns zur Frage: Von welchen Teams werden wir 2015 Testfahrer im Freitagseinsatz erleben?

Mercedes: Pascal Wehrlein
Der 20jährige Sigmaringer soll in Ruhe zum Stammfahrer ausgebildet werden. Die WM-Anwärter Lewis Hamilton und Nico Rosberg werden aber die Rennwagen das ganze Wochenende lang in Beschlag halten.

Red Bull Racing: Sébastien Buemi
Der 2014er Langstrecken-Weltmeister ist lediglich als Ersatzfahrer vorgesehen, falls entweder einer der beiden Red Bull Racing-Fahrer oder einer des Toro-Rosso-Duos nicht einsatzfähig sein sollte.

Williams: Susie Wolff
Die 32jährige Schottin ist von befördert worden: von der Entwicklungsfahrerin 2014 zur Test- und Ersatzfahrerin 2015. Es ist mit einer Handvoll Freitagseinsätzen zu rechnen. Ob Williams noch einen zweiten Testpiloten verpflichtet (wie 2014 den Brasilianer Felipe Nasr), steht noch nicht fest.

Ferrari: Esteban Gutiérrez, Jean-Eric Vergne, Davide Rigon, Marc Gené
Der Bahrain-GP wird eher wegen Schneesturms abgesagt, als dass Davide Rigon und Marc Gené Freitagseinsätze erhalten. Und auch die 2014er GP-Piloten Esteban Gutiérrez und Jean-Eric Vergne brauchen sich keine Hoffnungen zu machen – die GP-Wochenenden sind für Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen reserviert. Interessant wäre die Antwort auf die Frage: Wenn Vettel oder Räikkönen, sagen wir eine Magenverstimmung haben, wer darf dann fahren – Vergne oder Gutiérrez?

McLaren: Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne
Zwei tolle Youngster, aber keine Freitagseinsätze in Sicht.

Force India: ?
Force India hat bislang noch keinen Testfahrer für 2015 bekanntgegeben. Wer immer dort andockt, darf aber sicher sein, an Freitagen zu Einsätzen zu kommen. Das war in den letzten Jahren immer so.

Toro Rosso: Alex Lynn
Denkbar, dass zum Saisonschluss hin der junge Engländer Alex Lynn eine Freitags-Chance erhält.

Lotus: Esteban Ocon
Aus dem Juniorenkader von Lotus (Alex Fontana, Alexander Albon, Dorian Boccolacci, Esteban Ocon, Marlon Stockinger, Oscar Tunjo, Marco Sörensen) macht Formel-3-Champion Esteban Ocon den besten Eindruck. Er hat in Abu Dhabi als Freitagstestfahrer debütiert, mit weiteren Einsätzen ist zu rechnen.

Sauber: Raffaele Marciello
Der in Zürich geborene und im Tessin lebende Italiener (Mitglied der Nachwuchsfahrer-Akademie von Ferrari) ist für Freitagseinsätze bei Sauber programmiert. Durchaus möglich, dass die Schweizer noch einen zweiten Piloten unter Vertrag nehmen, der für gutes Geld einige Freitagstrainings fahren darf.

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