Wegen Jules Bianchi: FIA verklagt Philippe Streiff
Der junge Jules Bianchi mit Philippe Streiff
Angefangen hatte es mit Michael Schumacher: Der frühere Formel-1-Fahrer Philippe Streiff (59) hatte sich mehrfach über den Gesundheitszustand des siebenfachen Champions nach dessen Skiunfall im Dezember 2013 geäussert. Doch alles, was wir hören und nicht von der Familie Schumacher über Managerin Sabine Kehm bestätigt wird, liegt im Bereich des Spekulativen, und gegen die Verbreitung solcher Darstellungen wehrt sich die Familie mit allen rechtlichen Möglichkeiten. Aus diesem Grund ist es uns an dieser Stelle nicht erlaubt wiederzugeben, was Philippe Streiff genau über Michael Schumacher und seinen Gesundheitszustand gesagt hat.
Damit nicht genug. Nun zog Streiff wegen des Unfalls seines Landsmannes Jules Bianchi über den Autoverband FIA vom Leder: Gegenüber «Radio Free» hat der einstige Ligier- und Tyrrell-Pilot schweres Geschütz aufgefahren. Streiff, nach einem Unfall in Rio 1989 im Rollstuhl, hat den Unfallbericht zum Unglück von Bianchi in Suzuka verurteilt und kritisiert FIA-Präsident Jean Todt sowie die Unfallkommission in übelster Weise.
Streiff sagt: «Schande über Jean Todt, der im Rahmen der vergangenen FIA-Weltratsitzung in Doha einen Untersuchungsbericht in Auftrag gegeben hatte. Ein Dokument, das von seiner Gruppe von zehn Freunden vorbereitet wurde, darunter Professor Gérard Saillant, um sich gegenüber der Versicherungen von Fehlern der FIA reinzuwaschen.»
«Das Wichtige ist heute, dass Jules Bianchi das Maximum seiner physischen und geistigen Fähigkeiten wiedererlangt und dass die Familie sich danach rächen kann, um Jean Todt von der FIA rausschmeissen zu lassen. Sie haben dazu die juristischen Mittel, denn was sie derzeit durchleben, ist beschämend.»
Auf Streiffs Äusserungen nimmt die FIA wie folgt Stellung:
«Die FIA, ihr Präsident Jean Todt sowie Gérard Saillant, Präsident der Medizinischen Kommission der FIA, haben mit Bestürzung die Äusserungen von Philippe Streiff zur Kenntnis genommen. Nachdem diese Äusserungen von zahlreichen Medien aufgenommen worden sind, halten die FIA, Jean Todt und Gérard Saillant in aller Form fest – diese verletzenden und verleumderischen Erklärungen entbehren jeder Grundlage.»
«Aufgrund der Schwere der Anschuldigungen sehen wir uns gezwungen, Anwälte mit einer Verleumdungsklage zu beauftragen, die auch zur Folge haben soll, dass verhindert wird, solche Äusserungen weiter zu verbreiten.»
«Wir bedauern, dass dieser Zwischenfall das Leiden der Familie Bianchi erhöht, eine Familie, welche die volle Unterstützung der FIA besitzt.»