Carlos Sainz: Fernando Alonso ist an allem schuld
Carlos Sainz
Doch in der heutigen Zeit erwartet die Motorsport-Königsklasse vor allem eines: Resultate. Und das schnell. Drei Testfahrten hat Sainz Zeit, dann muss er beim ersten Saisonrennen in Melbourne (15. März) liefern.
Einen großen Kopf um die Erwartungen macht er sich allerdings nicht. «Natürlich bedeutet das Druck. Aber das ist ein Druck, den ich schon lange habe, spätestens seit ich zum Red Bull Junior Team gehöre», sagte Sainz. Denn dort habe man dauernd den Druck, abliefern und gewinnen zu müssen: «Der größte Druck kommt aber von mir selbst, Druck von außen ist also willkommen.»
Der hält sich bei Toro Rosso, was Rennsiege angeht, zwar in Grenzen. Doch das Team stellt dem jungen Spanier und seinem Teamkollegen Max Verstappen offenbar schon jetzt ein vernünftiges Auto hin. Sainz kam an seinen beiden Testtagen immerhin auf stolze 182 Runden. «Man muss Vertrauen in sich selbst haben. Ohne das ist es unmöglich in der F1 zu überleben», sagte er.
Allerdings braucht man dafür auch intelligente Fahrer. Intelligent vor allem auf das technische Verständnis bezogen. «Da gibt es keinen Grund zur Sorge. Ich habe fünf Jahre Erfahrung in einem Single Seater. Ich weiß also, wie ein Formelauto funktioniert», sagte Sainz. Und damit sei der nächste Schritt in ein F1-Auto absolut machbar.
Was bei ihm sowieso hilft: Sainz hat das Rennfahren im Blut: Sein Vater war immerhin zweifacher Rallye-Weltmeister. Und natürlich hat dem 20-Jährigen das auch einige Türen geöffnet.
Der berühmte Nachname hatte allerdings auch seine Schattenseiten. «Als mit dem Kartefahren angefangen habe, war ich immer nur ‚der Sohn von Carlos Sainz‘. Es ging nie um mich», sagte Sainz. Die Erfahrung seines Vaters helfe inzwischen aber. Auch wenn der in einer völlig anderen Kategorie unterwegs war als der Junior.
Und wer hat Schuld, dass der Sohn nicht in die Fußstapfen des Vaters getreten ist? Fernando Alonso. Sainz war neun Jahre alt, als in Spanien ein Alonso-Boom herrschte. Sainz sah seinen Landsmann siegen, ihn auf dem Podium stehen – und wollte genau dorthin.