Marussia-Rettung: In Australien doch dabei?
Marussia: Rettung in letzter Sekunde?
Marussia will zurück in die Formel 1. Wie der Insolvenzverwalter FRP Advisory mitteilte, sind zunächst ein Ausstieg aus dem Insolvenzverfahren für den 19. Februar und anschließend weitere Investitionen geplant. Damit wäre der Weg für eine Teilnahme am ersten Saisonrennen am 15. März in Melbourne so gut wie frei. Die Weichen werden in Kürze gestellt.
«Es ist geplant, dass der Rennstall durch ein sogenanntes Company Voluntary Arrangement (CVA) wieder geschäftsfähig wird. Vorgesehen ist dies für den 19. Februar. Ein CVA ist ein mit den Gläubigern abgestimmter Restrukturierungsprozess, in dessen Zuge das Unternehmen die Geschäfte durch eine langfristig realisierbare Lösung wieder aufnehmen kann», teilten die Insolvenzverwalter in einer Stellungnahme mit.
Einer der Schlüsselfaktoren könnte das Preisgeld aus der vergangenen Saison sein, das knapp 30 Millionen Pfund betragen soll. Mit diesem Geld wäre der Rennstall wesentlich attraktiver für einen potentiellen Käufer. Wie Sky Sport News berichtet, sollen John Booth und Graeme Lowdon das Team in die neue Saison führen. Booth hatte kürzlich bestätigt, dass man «in recht weit gediehenen Verhandlungen mit einem neuen Investor, der glaubwürdig ist», stehe. Dem würde der Einstieg durch das CVA wesentlich erleichtert.
Erste Anzeichen einer Rettung gab es bereits, als die geplante dritte Versteigerung – mit dem 2014er Rennmaterial – kurzfristig auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Der langjährige Marussia-Teamchef Booth muss sich aber auch nach einem neuen Werk umschauen, von wo aus die modifizierten 2014er Marussia-Autos in der kommenden WM antreten sollen – unter dem Namen Manor. Denn Gene Haas hatte für seinen Rennstall, mit dem er ab 2016 in der Formel 1 antreten will, das Marussia-Werk kürzlich erst gekauft.
Angeblich hat Booth geeignete Räumlichkeiten in Sheffield ausgemacht, östlich von Manchester. Nachteil dieser Lokalität: sie liegt nicht im Großraum London, wie die meisten anderen Werke britischer Teams, sondern mehr als zwei Autostunden weiter nördlich.
Booth hat auch die Finger nach Fahrern mit Geld ausgestreckt. Mit auf der Liste steht der Engländer Will Stevens (der 2014 beim WM-Finale von Abu Dhabi mit Caterham ein solides Debüt gezeigt hat).