Haas Formel-1-Team: Neues Auto im Dezember fertig
Gene Haas
Gene Haas reiste als Gast von Ferrari nach Andalusien: der US-amerikanische Werkzeughersteller wollte sich zusammen mit seinem Technikchef Günther Steiner ein Bild der neuen Rennwagen machen, mit besonderem Augenmerk auf die Technik der Italiener – Ferrari wird Haas 2016 die komplette Hinterachse jenes Chassis liefern, das gegenwärtig bei Dallara entworfen wird.
Mittelfristig wird Haas jedoch den Wagen selber zeichnen lassen, und den richtigen Mann dafür hat er auch gefunden: es handelt sich um den Engländer Rob Taylor, der früher bei Jaguar und dann bei Red Bull Racing gearbeitet hat. Er hatte den ersten Rennwagen von RBR entworfen, bevor er zu McLaren wechselte.
Der erste Haas-Renner wird idealerweise im kommenden Dezember zu einem Roll-out ausrücken. Gene Haas: «Das wird ein reiner Funktionstest sein. Der eigentliche Testbeginn findet dann zusammen mit den anderen Rennställen statt.»
In aller Wahrscheinlichkeit wird dies ziemlich genau in einem Jahr in Jerez sein. Und bereits wird darüber spekuliert, wie das Auto farblich daherkommen soll – ebenso rot wie die Hausfarbe von Haas und von Ferrari? Gene Haas erlaubt sich einen Scherz: «Warum nicht knallgelb? Dann würden wir uns wenigstens von den anderen abheben. Mir scheint, die Autos sehen alle ein wenig gleich aus hier ...»
Gene Haas über den Stand der Dinge: «Zunächst einmal hat mir gefallen, was ich in Jerez gesehen habe. Ferrari scheint gut aufgestellt zu sein. Bei uns laufen die Vorbereitungen nach Plan.»
Gene Haas betont noch einmal, dass er nicht hinter dem Rettungsversuch von Marussia steht. «Wir haben nur das Werk von Banbury übernommen, das wir derzeit intern „Haas Building“ nennen. Wir haben auch bereits einen Simulator gekauft, bei Dallara läuft die Arbeit am ersten Rennwagen. Als Windkanal haben wir aus naheliegenden Gründen die Anlage von Ferrari ausgewählt.»
Die Wahl von zwei Piloten hat für Haas derzeit keine Priorität: «Alles zu seiner Zeit. Sehen wir uns doch erst mal in Ruhe an, wie sich der Transfermarkt entwickelt. Aber das Ziel besteht darin, mit einem erfahrenen Mann zu arbeiten, der idealerweise in der WM 2015 unterwegs ist, dazu ist es nicht ausgeschlossen, dass wir einen Rookie verpflichten. Allerdings muss der nicht gezwungenermassen ein Amerikaner sein. Natürlich haben wir ein paar Namen im Kopf, aber es ist zu früh, darüber zu sprechen. Vorrang hat die Verpflichtung von Technikern und Mechanikern.»