Claire Williams: «Wir wollen, dass Marussia fährt!»
Claire Williams mit ihren Piloten Felipe Massa und Valtteri Bottas
Der Antrag des früheren Marussia-Rennstalls, 2014er-Autos auch in dieser Saison einsetzen zu dürfen, wurde unlängst von der Formel-1-Strategiegruppe verworfen. Serienpromoter Bernie Ecclestone: «Drei oder vier Teams waren dagegen.»
Marussia hingegen hat entgegnet, man habe zuvor von der gleichen Strategiegruppe noch im Januar sehr wohl die Erlaubnis erhalten, mit Vorjahreswagen zu fahren. Und wenn der stellvertretende Force-India-Teamchef Bob Fernley meint, der Antrag von Marussia sei wenig überzeugend, so erwidert Graeme Lowdon, sein Team habe überhaupt nie die Bitte erhalten, ein Dossier auszuarbeiten.
Einhellige Meinung im Fahrerlager: die Rückkehr von Marussia wird aus reinem Futterneid verhindert. Die Gegner wollen nicht, dass die 2014 erzielten Ergebnisse zum Ausschütten des verdienten Preisgelds an Marussia führen, das Geld soll stattdessen in den gemeinsamen Topf zurück und allen verbliebenden Rennställen zu Gute kommen. Einige Teamchefs argumentieren auch: Wieso ein teures 2015er Chassis bauen, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass man auch mit modifiziertem 2014er Auto fahren darf. Was bei dieser Argumentation vergessen wird: jeder mit einem alten Wagen fährt hinterher.
Während Marussia seine Pläne vorantreibt, aus der Insolvenz herauszukommen und wieder ein GP-Rennstall zu werden (wie das klappen soll, lesen Sie HIER), hat sich nun Claire Williams zu Wort gemeldet.
Die Tochter von Rennstallgründer Sir Frank Williams sagt bei der britischen Sky: «Wir wollen ein so grosses Startfeld wie möglich, also werden wir alles tun, um Marussia zu helfen. Wir haben es in der Strategiegruppe überaus klar gemacht, dass wir dafür sind, wenn Marussia mit modifiziertem 2014er Material fahren wolle. Leider ist dieser Plan abgelehnt worden. Das ändert jedoch an unserer Einstellung nichts. Williams ist für eine Eindämmung der Kostenexplosion, um kleineren Rennställen wie Marussia oder Caterham das Überleben zu ermöglichen. Aber das Problem hat längst auch Mittelfeld-Rennställe erfasst, die sich in gravierenden Problemen befinden.»