Mercedes: Was kann der neue W06 wirklich?
Lewis Hamilton und der W06 nach einem Dreher in Jerez
Diese Aussage dürfte die Formel-1-Konkurrenz von Mercedes ein Stück weit schocken. «Wir haben erst sehr wenig von der Performance gesehen. Es gibt noch Raum zur Verbesserung.» Das sagte Chefingenieur Aldo Costa der «Gazzetta dello Sport».
Nun waren die Silberpfeile bei den ersten Testfahrten in Jerez nicht die Schnellsten. Das waren vor allem Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen im Ferrari. Bestzeiten kann man bei Testfahrten sowieso kaum bewerten, und hinzu kommt, dass Mercedes vor allem bei der Zuverlässigkeit der Konkurrenz keine Chance ließ. Nico Rosberg und Weltmeister Lewis Hamilton schafften deutlich mehr Kilometer als der Rest des Feldes.
Zwei Testfahrten in Barcelona stehen bis zum Saisonauftakt in Australien (15. März) noch auf dem Programm. Doch auch da erwartet Costa keine bahnbrechenden Erkenntnisse hinsichtlich des Kräfteverhältnisses. «Vielleicht aber noch nicht einmal dort, sondern erst vier bis fünf Grands Prix später», meinte der Spanier.
Auch wenn man im Mercedes-Lager noch nicht zufrieden sei und «ein paar Probleme» auftraten, seien die Verbesserungen zum 2014er Auto so, wie man sie erwartet hatte. «Auch wenn wir nicht nach Spanien gekommen sind, um die Performance zu testen. Aber Zuverlässigkeit und Verhalten des Autos waren wie erwartet», so Costa.
Dass der W06 seinem Vorgänger sehr ähnelt, fiel bei den Tests ebenfalls auf. «In Wirklichkeit ist er in vielen Teilen sehr unterschiedlich.» Die könne man von außen aber nicht sehen, stellte er klar. Und schloss mit einer Aussage, die ebenfalls für Kopfzerbrechen sorgt: «Wir haben uns erheblich höhere Ziele gesetzt als im vergangenen Jahr.»