Lotus-Chef Gérard Lopez: «Über 50 neue Mitarbeiter»
Gérard Lopez: «Nicht die Zahl der Beschäftigten, sondern die effektiv geleistete Arbeit zählt»
Finanzielle Probleme sorgten im vergangenen Winter für einige schmerzhafte Abgänge beim Lotus-Team, allen voran James Allison, der den Posten des Technischer Direktors zu Gunsten einer neuen Rolle bei Konkurrent Ferrari abgab. Fast 100 Mitarbeiter folgten dem Beispiel des 46-jährigen Briten.
Ein Jahr später sieht die Lage gemäss Team-Oberhaupt Gérard Lopez ganz anders aus. Der 43-Jährige Geschäftsmann erklärt in seiner Auto Hebdo-Kolumne, dass der negative Trend des vergangenen Winters umgekehrt werden konnte: «Wir haben in diesem Winter mehr als 50 neue Mitarbeiter verpflichtet, mehrheitlich für die Aerodynamik- und CFD-Abteilung, um wieder auf 480 Mitarbeiter zu kommen.»
Lopez gesteht: «Wenn man bereits ausgebildete Fachkräfte an Bord holt, ist es nicht einfach, diese in das bestehende Team zu integrieren. Man muss einiges umstrukturieren, bis jeder seinen Platz gefunden hat. Und auch wenn man junge Talente holt, braucht man Zeit, denn auch die besten Jungs aus den besten Schulen wissen nicht, was sie in einem Formel-1-Konstruktionsbüro erwartet. Sie müssen erst ihre Erfahrungen machen.»
Der Luxemburger betont auch: «Es wurde viel darüber geschrieben, dass die guten Leute von Bord gehen, aber man muss trotzdem anerkennen, dass das technische Team, das für die Autos 2012 und 2013 verantwortlich war und für das uns einige Konkurrenten beneiden, abgesehen von ein paar berühmten Abgängen intakt geblieben ist. In Enstone ruhte die Arbeit keinen Tag, alle waren weiterhin fleissig am Werk. Die Arbeitskette wurde nie unterbrochen.»
Zum Schluss fügt er trotzig an: «Wir haben unseren Preis bezahlt und dazugelernt. Nicht die Zahl der Beschäftigten, sondern die effektiv geleistete Arbeit zählt. Ich kenne Teams mit 850 Mitarbeitern, die es seit Jahren nicht schaffen, was andere mit 500 Mitarbeitern hinbekommen. Lotus und Williams sind vom Budget und den personellen Ressourcen her etwa gleich aufgestellt. 2013 waren wir klar vorne und 2014 waren sie uns weit voraus.»