Mercedes-Motorenchef: Jeder hat die gleichen Chancen
Mercedes-Motorenchef Andy Cowell
Zu groß war der Vorsprung der Silberpfeile, zu deutlich die Dominanz von Weltmeister Lewis Hamilton und Vize Nico Rosberg.
Bei den Testfahrten zuletzt in Jerez zeigte der neue W06 bereits eine beängstigende Zuverlässigkeit und spulte mit deutlichem Abstand die meisten Kilometer ab. Ferrari machte sich mit drei Bestzeiten an vier Tagen selbst Mut, Honda fährt nach dem Wiedereinstieg der Musik noch hinterher und Renault hat Verbesserungen am Motor angekündigt, hat diese aber noch nicht gezeigt.
Mercedes-Motorenchef Andy Cowell sieht allerdings keinen Grund, warum der Titelkampf in der anstehenden Saison wieder nur unter den beiden Mercedes-Piloten ausgetragen werden sollte. «Die Regeln, die Physik und die Chemie sind für alle gleich. Deshalb hat jeder die gleiche Chance. Ich sehe keinen Grund, warum es unseren Mitbewerbern nicht gelingen sollte, einen gleich guten Motor zu bauen wie wir», sagte er «auto motor und sport».
Natürlich stehe die Arbeit bei Mercedes gleichzeitig nicht still. «Aber je weiter oben du in der Entwicklung stehst, umso flacher wird die Kurve, dich zu verbessern. Wir werden einen großen Schritt vorwärts machen, aber ich kann nicht garantieren, dass dies reicht um besser zu sein als die Konkurrenz», so Cowell.
Dank der GPS-Messungen wisse die Konkurrenz allerdings genau, in welchen Bereichen Mercedes was leiste. «Das ist ihr Vorteil. Ferrari und Renault werden höher zielen, als das, was wir vorgelegt haben», sagte Cowell, der Honda als die große Unbekannte sieht, gleichzeitig jedoch auch warnt, dass man die Japaner trotz der bescheidenen Testresultate von McLaren-Honda in Jerez (nur 79 absolvierte Runden) nicht unterschätzen darf.
Daneben bestätigte Cowell, dass Mercedes entgegen anders lautender Gerüchte mit dem 2015er Motor in die Saison einsteigen wird. Über den Winter wurden demnach in den Bereichen Verbrennung, innere Reibung und Energieumwandlung Neuerungen vorgenommen.
Aber erst nach dem dritten und letzten Test in Barcelona wird man entscheiden, welche der Änderungen man den Start bringe. «Die neue Regel, wonach wir im Rahmen der 32 Token bis zum Saisonende entwickeln dürfen, gibt uns die Luft, uns für kritische Entwicklungen mehr Zeit zu nehmen.»