Jenson Button (McLaren-Honda): Schock in Australien?
Jenson Button im McLaren-Honda
Wenn Jenson Button zum Grossen Preis von Australien 2015 startet, hat er eine 15 Jahre lang Reise hinter sich – so lange oder 266 Formel-1-WM-Läufe ist es her, dass er im GP-Sport sein Debüt gab, damals in Diensten von Williams.
In der Vollgasbranche gilt Button als Spezialist dafür, ein Rennen zu lesen, also die Feinheiten eines Grand Prix spüren zu können, besonders bei Mischverhältnissen, wo viele seiner 15 Siege zustande gekommen sind. Umso erstaunlicher, was der 35jährige Engländer zum neuen Kräfteverhältnis in der Formel 1 sagt.
«Vor einem Jahr war klar ersichtlich, dass Mercedes und Williams der Konkurrenz voraus waren. Aber dieses Mal fällt es mir wirklich schwer, eine Hackordnung zu finden. Also können wir in Australien ein ziemlich durchmischtes Feld haben.»
Ein Schock-Ergebnis in Australien? Jenson Button ist immerhin einer jener Fahrer, die freimütig zugeben, dass man sich in einer Testpause sehr wohl die Konkurrenz anguckt. Sonst lautet die übliche Formulierung zu dieser Frage ja, dass man sich aufs eigene Programm konzentriere ...
Jenson Button weiter: «Es ist wirklich schwierig herauszufinden, wer schnell ist und wer noch Arbeit vor sich hat. Ich glaube, Mercedes liegt vorne. Aber wenn ich mir die Dauerläufe anschaue, dann sieht Ferrari stark aus. Williams ist schwierig einzuordnen. Red Bull Racing und Sauber wirken solide.»
«Was das Bild so verzerrt: einige schnallen weiche Reifen auf und sind auf einen Schlag um 1,5 Sekunden schneller. Andere gewinne mit den weicheren Reifen aber nur vier Zehntelsekunden, das schaut alles so zufällig aus.»
Von den Problemen bei McLaren-Honda lässt sich der Weltmeister von 2009 nicht aus der Ruhe bringen: «Ich habe schon ein paar Mal schwierige Testwinter erlebt, 2010 etwa fiel bei McLaren ständig der Auspuff auseinander. In den meisten Fällen bekommst du die Probleme irgendwann in den Griff. Ich bin überzeugt, wir werden von einigen Teams markante Fortschritte erleben, und das macht die ganze Sache aufregend.»