MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Renault vor Barcelona-Test: 30 PS hinter Mercedes?

Von Mathias Brunner
Die Antriebseinheit von Renault hat in Sachen Leistung zugelegt. Aber noch mangelt es an Fahrbarkeit. Ein neuer Turbolader und eine verbesserte Software sollen helfen, die Lücke zu Mercedes zu schliessen.

Die Konkurrenz von Mercedes hat bei den bisherigen beiden Wintertests in Jerez und in Barcelona erkennen müssen – der Weltmeister ist weiter Klassenprimus. Das beginnt bei der Antriebseinheit, deren Vorsprung 2015 vielleicht weniger gross sein wird als im Vorjahr, der jedoch in Sachen Leistung und Fahrbarkeit der Massstab bleibt.

Im komplexen Zusammenspiel aus Turbomotor und Energierückgewinnung spielt die Kraftentfaltung eine entscheidende Rolle. Die so genannte Fahrbarkeit des Motors ist für den Piloten elementar, will er das notwenige Vertrauen ins Auto aufbauen, um wirklich schnell zu fahren. Und da gibt Renault – Lieferant von Motoren für Red Bull Racing und Toro Rosso – freimütig zu, dass man im Rückstand sei.

Nach dem ersten Wintertest in Jerez hatte sich Renault für den ersten von zwei Barcelona-Tests vorgenommen: Fehler des Auftritts in Andalusien ausmerzen, Standfestigkeit verbessern. Renault selber bezeichnet dieses Ziel als erreicht. Für den kommenden, letzten Wintertest (ebenfalls in Barcelona, ab Donnerstag, 26. Februar) hat Renault nun die Devise ausgegeben: Fahrbarkeit verbessern, Leistung hochfahren, den Motor bis an die Grenze belasten.

Einsatzleiter Rémi Taffin: «In Barcelona konnte jeder unserer Fahrer die Distanz eines GP-Wochenendes fahren, also Training, Qualifying, Rennsimulation, samt aller Abläufe. Damit dürfen wir zufrieden sein.»

«Aus technischer Sicht sind wir für Australien bereit. Wir sind aber in Sachen Leistung noch nicht dort, wo wir sein möchten. Wir haben bislang die Energierückgewinnung voll belastet, nun wollen wir beim letzten Test in Barcelona die jüngste Version des Turboladers sowie eine verbesserte Software einsetzen. Damit sollten wir die Antriebseinheit voll auslasten können.»

Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport F1: «Wo wir in Sachen Leistung wirklich stehen, das ist derzeit noch etwas schwierig einzuschätzen. Wir sind in Barcelona noch nicht an die Grenzen gegangen, und auch bei den Chassis kommen laufend neue Teile. Ich bin aber guter Dinge, dass wir unser Hauptziel erreichen werden – das PS-Defizit auf Mercedes zum ersten Grand Prix hin um die Hälfte verringern.»

Wenn die 2014 kursierenden Zahlen stimmen, dann müsste das bedeuten: Rückstand von 60 auf 30 PS verringert ...

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