Carmen Jorda kontert Kritik: «F1 voller Eifersucht»
Carmen Jorda
Frauen in der Formel 1 – das war schon immer ein etwas heikles Thema. Und es dauerte auch nicht lange, da gab es die ersten Lästereien über die Spanierin, die auch als Model und Moderatorin arbeitet.
Denn ihre sportlichen Referenzen sind relativ übersichtlich: Ihre letzten drei Jahre in der GP3 verliefen mit den Gesamträngen 28, 30 und 29 eher erfolglos. Ihr ehemaliger Teamkollege Rob Cregan ätzte dann auch, sie könne «nicht einmal eine Filmrolle entwickeln», geschweige denn ein Formel-1-Auto, was ja ihre Hauptaufgabe bei Lotus ist.
Jorda nimmt die Breitseite gelassen auf. «Die Formel 1 ist voller Eifersucht. Es gibt hier nur wenige Cockpits, nur die wenigsten Fahrer schaffen es. Wenn man hart arbeitet und alles gibt, wie ich, dann kann man es schaffen. Rob ist offenbar eifersüchtig, dass ich hier bin und er nicht. Ich wünsche ihm alles Gute, mehr kann ich dazu nicht sagen», sagte Jorda der «Bild».
Beim Thema Praxis im Boliden weicht die 26-Jährige allerdings aus. «Ich muss erst mal verstehen, wie das Team funktioniert. Was hier passiert, kann man mit der GP3 nicht vergleichen. Ich muss mich an das Auto gewöhnen und soll dann langsam an Arbeit im Simulator herangeführt werden», sagte sie und kündigte an, für ihren Traum noch härter trainieren zu müssen. Auch was den F1-Führerschein angehe, schaue sie «Stück für Stück, erst mal muss ich das Team kennenlernen».
Deshalb bleibt derzeit nur wenig Freizeit, auch wenn sie derzeit außer ihrer Rolle bei Lotus noch kein konkretes Rennprogramm für 2015 hat. Zeit für einen Freund bleibt so erst einmal nicht. «Das ist ein Problem. Die vielen Reisen, die einfach zu meinem Job gehören. Man ist ständig unterwegs. Noch bevor ich die drei Jahre in der GP3 fuhr hatte ich einen Freund, der Motorradrennen fuhr. Das war schwierig», sagte sie und erklärte: «Es gab ständig Zoff, weil wir beide so ehrgeizig waren. Also haben wir uns wegen Kleinigkeiten gestritten. Eine Partnerschaft muss immer ausgeglichen sein.»