Sebastian Vettel und Ferrari-Sieg: Italien steht Kopf
Seit Mai 2013 musste die Ferrari-Truppe auf diesen Moment warten
Er war Wegbegleiter von Michael Schumacher in der erfolgreichsten aller Ferrari-Epochen (fünf WM-Titel in Folge von 2000 bis 2004), er hatte die Weichen zum Engagement von Sebastian Vettel gestellt, aber er ist nicht mehr Ferrari-Präsident: Luca Montezemolo (67) war einer der ersten, die sich zum fabelhaften Grand-Prix-Sieg von Vettel gestern in Sepang äusserten.
«Ich bin sehr glücklich», sagt Montezemolo. «Um ehrlich zu sein, ich hatte nicht so rasch mit einem Sieg gerechnet. Der Triumph ist vielleicht auch die Folge einiger kleiner Fehlern von Mercedes, dennoch ist er grossartig. Dieser Erfolg ist all jenen zu verdanken, die im vergangenen Jahr ein ausgezeichnetes Auto mit einen tollen Motor geplant und entwickelt haben, das jetzt sein Potenzial zeigt.»
In Italien hängt der Himmel nach Vettels Sieg natürlich voller Geigen, die Zeitungen überbieten sich in blumigen Formulierungen.
La Repubblica
«Ein roter Blitz in Sepang. Ferrari gewinnt und versenkt die scheinbar unbesiegbare Mercedes-Truppe. Ein Kraftakt ohne Geschenke durch die Gegner. Der Sieg ist einem Auto zu verdanken, das wie eine Rakete fährt, kaum Reifen verbraucht und von einem Phänomen-Piloten wie Vettel gefahren wird, der keine Fehler macht.»
Corriere della Sera
«Vettel beschert Ferrari endlich wieder einen Erfolg nach einem perfekten Rennen. Es scheint ein Traum zu sein, an den vor allem Mercedes nicht zu glauben scheint. Die Fans trauen ihren Augen nicht, tränenüberströmte Techniker feiern Vettel. Nach zwei Jahren ertönt wieder die italienische Hymne.»
Gazzetta dello Sport
«Ferrari öffnet das Osterei eine Woche früher als geplant, und die Überraschung, die darin steckt, ist die Schönste, die man finden könnte. Dass Ferrari stark war, hatte man schon im Winter begriffen. Positive Signale hatte es auch in Melbourne gegeben. Doch dass Vettel schon beim zweiten Rennen die Mercedes-Dominanz bricht, ist wie ein Traum mit offenen Augen.»
Corriere dello Sport
«Es ist kein Traum, es ist die Wahrheit! Sebastian Vettel beschert Ferrari in Sepang den Sieg, der seit 686 Tagen fehlte. Das, was zu Jahresbeginn nur ein Traum schien, ist nun Wirklichkeit geworden. Ferrari ist wieder so wettbewerbsfähig, dass Mercedes für Vettel den Weg räumen muss. Hamilton muss sich mit Platz 2 begnügen.»
Tuttosport
«Vettel – Triumph in Sepang. Ferrari feiert einen Sieg der Superlative. Hamilton und Rosberg kapitulieren vor Ferraris perfekter Strategie und vor den fantastischen Leistungen seiner Piloten, die mehr denn je im Rennen um den Weltmeistertitel sind. Auch Räikkönen wird dieses Rennen lange in Erinnerung behalten, das schlecht für ihn begonnen hatte, und das er mit Platz 4 beenden konnte.»