Toto Wolff: «Lewis Hamilton wurde heiss am Hintern»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff über das teaminterne Duell: «Das Binnenverhältnis ist immer angespannt»
Obwohl Formel-1-Champion Lewis Hamilton auch das dritte freie Training zum China-GP dominierte, hatte das Mercedes-Team mit seinem Auto alle Hände voll zu tun. Denn der Brite bog während des Trainings an die Box ab, um sich einen neuen Sitz einbauen zu lassen. Zuvor hatte der Silberpfeil-Pilot über Boxenfunk geklagt: «Können wir nicht den anderen Sitz einbauen? Hier drin wird es wirklich zu heiss.»
Nach dem Training erklärte Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff: «Lewis Hamilton wurde es heiss am Hintern, deshalb haben wir den Sitz gegen einen anderen getauscht, der stärker isoliert war. Der Grund für die Hitze ist wahrscheinlich eine Elektronik-Box, die heiss ist, oder es kommt vom Motor. Auf jeden Fall ist das eine sehr unangenehme Sache.»
Dass der Champion dennoch die Bestzeit fuhr, überraschte den Wiener aber nicht: «Lewis hat seit Melbourne einen guten Lauf, er hat grosses Selbstvertrauen, denn das Auto liegt ihm. Aber noch ist nichts entschieden, mal schauen, was im Qualifying passiert.»
Wolff weiss, dass nicht nur Teamkollege Rosberg die Pole-Position-Träume von Hamilton zum Platzen bringen könnte: «Die Gefahr, die von Ferrari ausgeht, ist auf jeden Fall gross. In Sepang hat Ferrari das Rennen gewonnen, insofern muss man sie ernst nehmen. Auf einer Runde sind wir nicht so stark unter Druck, denke ich. Aber auf eine Renndistanz müssen wir uns in Acht nehmen, denn die Ferraris gehen mit den Reifen schonender um als wir. Gestern haben wir einen beachtlichen Longrun gesehen.»
Zum teaminternen Duell zwischen Hamilton und Rosberg sagte Wolff: «Das Binnenverhältnis ist immer angespannt, weil die Beiden immer gegeneinander kämpfen. Wir werden also auch im Qualifying ein Kopf-an-Kopf-Rennen sehen. Die werden sich nichts schenken, das wird ein heisses Duell.»
Im ersten Qualifying-Segment liess es das Mercedes-Duo aber noch ruhig angehen und überliess es der Konkurrenz, auf weichen Reifen auf Zeitenjagd zu gehen. Hamilton belegte nach den ersten 18 Minuten den fünften Platz auf der Zeitenliste, Rosberg reihte sich auf Position 8 ein. Die Bestzeit fuhr Ferrari-Star Sebastian Vettel, der vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen die Spitzenposition übernahm.