3. Training China: Lewis Hamilton erneut vorn!
Dritte Bestzeit in Shanghai: Mercedes-Star Lewis Hamilton
Wie schon am Vortag wurden die Formel-1-Stars auch am Samstag in Shanghai von strahlendem Sonnenschein begrüsst, als sie sich zur letzten freien Trainingsstunde aufmachten. Diese verkürzte sich für McLaren-Honda-Pilot Fernando Alonso auf weniger als fünf Minuten, denn kaum hatte sich der schnelle Asturier in gemächlichem Tempo auf den Weg gemacht, streikte seine Antriebseinheit.
Eine kleine, blaue Rauchwolke und ein eigenartiger Sound verrieten: Da ist etwas Grösseres im Argen. Alonso musste seinen McLaren nach der zweiten Kurve abstellen und zu Fuss zur Box des Teams aus Woking zurückstapfen. Teamkollege Jenson Button wurde gewarnt: «Das Problem haben wir nicht im Griff, sei vorsichtig.»
Der Weltmeister von 2009 steuerte seinen Dienstwagen daraufhin im Schleichgang an die Box zurück. Immerhin erklärte das Team, sobald der Brite wieder in der Box war: «Jenson ist wieder in der Box. Er wird aber bald wieder auf der Strecke sein.»
Währenddessen, drehte Sauber-Pilot Marcus Ericsson die erste Runde. Der Schwede durfte sich nicht lange über die Nummer 1 neben seinem Namen freuen, denn keine Minute später wurde er von seinem Teamkollegen Felipe Nasr auf Platz 3 verdrängt. Der Brasilianer war allerdings nur 0,03 Sekunden langsamer als sein Nebenmann.
Hamilton: Hitze sorgt für Sitz-Wechsel
Kurz darauf wechselten sich Toro Rosso-Neuling Carlos Sainz jr. (1:41,302 min), Ferrari-Star Sebastian Vettel (1:40,713 min) und Nico Rosberg (1:40,055 min) an der Spitze ab. Wenige Minuten später setzte sich aber wie schon am Vortag Lewis Hamilton an die Spitze der Zeitenliste. Der Champion umrundete den Shanghai International Circuit in 1:39,776 min und durchbrach damit als erster die 1:40er-Grenze.
Der 30-Jährige aus Stevenage beschwerte sich kurz darauf – wie schon Tags zuvor – darüber, dass sein Sitz sehr heiss wird, und fragte kurz darauf: «Können wir nicht den anderen Sitz einbauen, hier drin wird es wirklich zu heiss.» Das Team erklärte Hamilton, dass man den Sitzwechsel ohnehin vorgesehen habe, und machte sich kurz darauf auch ans Werk, sobald der Mercedes-Pilot wieder in der Box war.
Auch Williams-Pilot Felipe Massa bekundete Probleme und beklagte sich über Fund über Rauch im Cockpit. «Von uns aus ist alles okay, wir sind froh, wenn wir weitermachen können, wenn du mit dem Rauch im Cockpit glücklich bist», wurde dem kleinen Brasilianer von der Williams-Boxenmauer mitgeteilt, und er antwortete entnervt: «Ich bin nie glücklich, wenn es im Cockpit raucht!» Nicht glücklich klang auch Nico Hülkenberg, als er sich über Funk beschwerte: «Der Reifenabbau ist sehr hoch.»
Red Bull Racing mit Problemen
Der Erste, der auf weichen Reifen ausrückte, war Daniil Kvyat. Der Red Bull Racing-Pilot verbesserte sich um zwei Sekunden und setzte sich mit 1:39,106 min an die Spitze, wurde kurz darauf aber deutlich (1,3 sec) von Rosberg auf Platz 2 verdrängt. Das gleiche Schicksal ereilte den Deutschen, als sein Teamkollege Hamilton mit 1:37,615 min wieder die erste Position übernahm.
Daniel Ricciardo musste derweil wegen überhitzender Bremsen eine Zwangspause einlegen. Der Australier verpasste dadurch seine Ausfahrt auf den weichen Reifen. Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Johnny Herbert erklärte: «Das haben wir bei Red Bull Racing in der Vergangenheit schon gesehen: Beim Versuch, alle Möglichkeiten auszureizen und das Maximum aus jedem Teil zu kitzeln, sind sie schon in der Vergangenheit schon einige Male zu weit gegangen. Kein anderes Team kühlt die Bremsen so exzessiv.»
Auch für Kvyat lief es nicht viel besser: Der Teamkollege von Ricciardo funkte: «Aus irgendeinem Grund habe ich keine Power.» Der junge Russe wurde angewiesen, bei der Rückfahrt zur Box die Bremsen möglichst zu schonen.
Hamilton behielt am Ende mit 1:37,615 min die Nase vor seinem Teamkollegen Rosberg. Dahinter reihten sich die Ferrari-Piloten Vettel und Kimi Räikkönen ein. Ricciardo, Kvyat, Carlos Sainz, Valtteri Bottas, Max Verstappen und Romain Grosjean komplettierten die Top-10. Massa, Hülkenberg, Ericsson, Nasr, Button, Pastor Maldonado, Sergio Pérez, Will Stevens und Roberto Merhi ergänzten die Zeitenliste.