Eric Boullier: «Jeder bei McLaren hat Anteil am Auto»
Dank Eric Boullier weht bei McLaren ein frischer Wind
«Es gab eine riesige Veränderung in der Kultur und der Philosophie des Unternehmens», sagt McLaren-Renndirektor Eric Boullier bei ESPN. Und genau diese Veränderung hätte auch die Erfolgsquote bei den Updates für den MP4-30 verbessert. «Auf jedem Level des Unternehmens gibt es eine klare Führungsstruktur. Wir einigen uns auf die Richtung, in die wir gehen wollen und nehmen die Leute dahin mit.»
Auch die Führungsweise habe sich geändert, erklärt der Franzose. «Anstatt den Leuten etwas zu 'sagen' haben wir sie integriert und 'bitten' sie, etwas zu tun. Wir tauschen Meinungen und Ideen miteinander aus. Das Hauptresultat dieser neuen Herangehensweise ist, dass sich die Leute in gewissem Sinn als Mitbesitzer des Autos fühlen. Sie sind daher motivierter und viel mehr am Ergebnis interessiert.»
Als Beispiel dafür führt Boullier die Erfolgsquote von neuen Teilen an. «Ich glaube, so etwa 50 Prozent der Upgrades, die wir letztes Jahr an die Strecke gebracht haben, haben nicht wirklich funktioniert. In diesem Jahr sind es vielleicht noch zehn Prozent.»
McLarens neuer Chefingenieur Peter Prodromou, der letztes Jahr von Red Bull Racing nach Woking gekommen ist, sagt, dass das Team sich seiner Meinung nach «verlaufen» hatte, als er ankam. Die Art und Weise, wie es arbeitete, sei – insbesondere im Hinblick auf den neuen Motorenlieferanten Honda – hinderlich gewesen und hätte dazu geführt, dass das Potential des Autos nicht voll ausgeschöpft werden konnte.
«In den letzten paar Jahren hat das Team bei der Aerodynamik leicht die Richtung verloren. Es war offensichtlich, dass wir nicht besonders viel erreichen würden, wenn wir auf die alte Art weiterarbeiten würden», sagte er. «Also begannen wir, ein neues aerodynamisches Konzept zu entwickeln und auch andere Arbeitsweisen. Dieses neue Konzept hat die Richtung, in die das Team künftig geht, zum größten Teil bestimmt. Das nächstjährige Auto wird eine Evolution des diesjährigen, also müssen wir es bis zum letzten Rennen weiterentwickeln.»