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Mark Webber über Vettel, Schumi-Unfall und Ferrari

Von Adam Cooper
Mark Webber und Sebastian Vettel waren jahrelang Stallgefährten

Mark Webber und Sebastian Vettel waren jahrelang Stallgefährten

Mit etwas Abstand zur Formel 1 analysiert der neunfache GP-Sieger aus Australien die Situation von Ferrari im Allgemeinen und Sebastian Vettel im Besonderen.

Mercedes hat in der Formel-1-WM 2015 bislang nur einen echten Gegner – Ferrari. Die Italiener hatten bei jedem Rennen einen Piloten auf dem Siegerpodest und konnten mit Sebastian Vettel den WM-Lauf in Malaysia gewinnen. «Das ist für den Sport besser als letztes Jahr, aber alles ist relativ», sagt der frühere Red Bull Racing-Star Mark Webber, heute in Langstreckendiensten von Porsche. «2014 hatten wir im Grunde nur zwei Piloten, welche die Siege unter sich ausmachten. Daniel Ricciardo staubte ab, wenn es eine Gelegenheit dazu gab.»

«Nun können Kimi und Seb Mercedes ein wenig unter Druck setzen. Für die Formel 1 ist ein starkes Ferrari wichtig. Es war schön, mal einen anderen Sieger zu sehen als Mercedes. Und der Triumph von Seb in Sepang war auch nicht abgestaubt, sondern ehrlich errungen.»

Über Vettel sagt sein früherer RBR-Stallgefährte Webber: «Ich schätze, der Unfall von Michael hat Vettel richtig erschüttert, denn die beiden stehen sich nahe. Dazu gab es zuhause das erste Kind, und auf einmal sind Rundenzeiten nicht mehr das Wichtigste im Leben.»

«Wer so viele Pokale im Schrank stehen hat, wessen Prioritäten sich verschieben, dazu ein Ferrari-Vertrag, der vielleicht recht früh Tatsache war, ferner ein nicht konkurrenzfähiges Auto – wenn du dich da als Team-Leader geistig verabschiedest, dann ist es gelaufen.»

«Vettel hat jede Menge gelernt. Er hat früh in seiner Karriere unfassbare Erfolge gehabt, aber vielleicht waren all diese Siege auch nicht Jedermanns Sache. Doch auf einmal ist die Situation ganz anders – die Leute sagen, „wir wollen, dass mal wieder jemand anders gewinnt“, und dieser Jemand anders ist auf einmal Seb in einem Ferrari. So schnell ändern sich die Dinge in unserem Sport.»

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