Daniel Ricciardo: «Neue Fahrzeugnase ist bereit»
Trotz Motor-Sorgen lächelt Daniel Ricciardo in Barcelona für die Fans
Daniel Ricciardo, du setzt hier in Barcelona schon deine vierte Antriebseinheit ein. Wann denkst du, wird der fünfte Motor und die damit verbundene Strafe fällig?
Der Plan lautet, den vierten Motor sicher hier in Barcelona und auch in Monaco einzusetzen. Danach müssen wir das ganze Programm neu bewerten. Ich hoffe natürlich, dass wir damit möglichst viele der nächsten Rennen bestreiten können. Zur Zeit planen wir nur kurzfristig. Für uns ist es wichtig, dass er nun hier und in Monaco eingesetzt werden kann.
Wie hast du denn deinen jüngsten Motoren-Platzer von Bahrain erlebt?
Er kam ganz unerwartet und war auch viel ruhiger als es ausgesehen hat. Von aussen war es schon spektakulär.
Werdet ihr den Motor nun auch im Qualifying und Rennen schonen müssen?
Nein, wir können es uns nicht leisten, im Qualifying oder im Rennen nicht alles zu geben. Wir versuchen natürlich, den Motor im Training möglichst nicht zu belasten. Aber im Qualifying und Rennen werden wir Vollgas geben – das Risiko müssen wir in Kauf nehmen.
Hast du deinen Fahrstil angepasst, um einen weiteren Motorschaden zu vermeiden?
Nein, es gibt natürlich einige Sachen beim Motorenmanagement, die wir machen können. Und ich versuche natürlich, grundlegende Fehler zu vermeiden, aber insgesamt fahre ich ganz normal weiter. Da ist nichts Aussergewöhnliches, was ich ändern muss.
Wie zuversichtlich bist du, dass die Standfestigkeit in den drei vergangenen Wochen erhöht werden konnte?
Wir haben seit Bahrain definitiv einiges gelernt. Wir sind angesichts der Ergebnisse auf den Prüfständen zuversichtlich, dass wir in diesem Bereich zulegen konnten.
Was ist in den vergangenen drei Wochen gelaufen?
Renault hat versprochen, dass sie alles geben und das haben sie sicher auch. Für uns ist die Performance eine Sache, die Standfestigkeit eine andere. Das müssen wir zuerst ansprechen. Natürlich wollen wir mehr Tempo, aber die Standfestigkeit ist derzeit wichtiger. Wir haben einige Schritte unternommen, um diese zu erhöhen und damit eine Strafe möglichst lange hinauszuzögern.
Konntest du das Auto mit Sebastian Vettel schneller entwickeln als mit deinem aktuellen Teamkollegen Daniil Kvyat, der weniger Erfahrung hat?
Das ist schwer zu sagen. Natürlich hat Sebastian innerhalb des Teams gute Beziehungen aufgebaut und dank seiner Erfahrung auch ein gutes Feedback gegeben. Auch Daniil gibt sein Feedback und es ist schwer zu sagen, ob sein Feedback richtig oder falsch ist. Ich weiss nicht, ob Sebastians Abgang uns geschadet hat, ich hoffe natürlich nicht. Wir geben unser bestes, um dem Team zu helfen.
Wie schätzt du Daniil denn ein?
Für einen so jungen Kerl ist er sehr entspannt und locker. Auch wenn es mal nicht so gut läuft, bleibt er ruhig und professionell. Ich finde, er schlägt sich sehr gut.
Wirst du hier in Barcelona mit der neuen Nase ausrücken?
Ja, wir haben einige neue Aero-Teile dabei, die uns helfen sollten. Das sollte hier gut funktionieren. Natürlich haben hier viele Teams neue Teile dabei. Ich denke aber, dass wir hier den grössten Entwicklungsschritt seit dem Saisonauftakt in Melbourne sehen werden. Wir erwarten uns mehr Abtrieb davon.