Jenson Button: Formel 1 am TV besser als im McLaren
Jenson Button
Normalerweise sitzt Button in seinem McLaren, wenn die Ampeln auf Grün schalten. In Bahrain war es anders. Da war er aufgrund technischer Probleme an seinem Boliden zum Zuschauen verdammt. Er schaute sich das Rennen in der McLaren-Hospitality an. Und unterhielt die Fans mit Tweets zum Renngeschehen.
«Die Autos sind ziemlich leise, oder?», sagte er auf die Frage, was er vor dem TV denn gelernt habe. «Ich musste die ganze Zeit auf die Kommentatoren hören. Sie wurden nicht übertönt.»
Was ihn tatsächlich verblüfft hat: «Wie viel die Kommentatoren und die Medien von dem verpassen, was vor sich geht. Man ist offensichtlich mittendrin und schaut auf die Führenden, aber es passiert so viel, was man gar nicht mitbekommt. Es ist sehr schwer mitzubekommen, aber als ich die Zeitenmonitore gesehen habe, wusste ich, was los war. Man konnte sehen, dass Kimi das Rennen gewinnen konnte, und er ging eine Runde zu spät zum Boxenstopp. Falls nicht, hätte er vielleicht um den Sieg kämpfen können», so Button.
Der Brite hat noch weitere wichtige Dinge gelernt. «Man kann sehen, wie bestimmte Fahrer bestimmte Sachen machen, was wirklich hilfreich für mich ist in der Zukunft. Denn man sieht, was diese bestimmten Fahrer dann wohl auch in Zukunft tun werden. Es war also ein sehr hilfreicher Tag für mich, vielleicht sogar hilfreicher, als wenn ich im Auto gesessen hätte.»
Button hat sich auch Gedanken über die Formel 1 im Allgemeinen gemacht. «Einer der Gründe, warum die Formel 1 so groß ist verglichen mit anderen Serien ist, weil sie normalerweise einfach anzuschauen ist. Man sitzt auf dem Sofa, man hat vielleicht eine harte Nacht hinter sich und sagt: “Mach die Formel 1 an.” In der Vergangenheit war es einfach zu verstehen, Racing ist Racing, aber wenn man anfängt, es zu verkomplizieren durch andere Dinge, könnte es für die Leute zu viel werden», so Button.
«Deshalb denke ich ist es wichtig, den Sport einfach zu halten. Ich will damit nicht sagen, dass der Sport für die Zuschauer einfach sein muss, aber ich glaube, dass es für die Menschen einfacher ist, den Sport zu verfolgen, wenn er einfach ist. Wie man zum Beispiel an der Begeisterung für das Boxen sieht. Sprit sparen, Reifen schonen – es entfernt sich alles ein bisschen finde ich.»
Und wie kann die Situation verbessert werden? «Das weiß ich nicht, das ist nicht mein Job. Ich bin der Fahrer. Ich mache den Teil im Auto.»