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Pirelli bestätigt: Bewerbung um Reifenvertrag ab 2017

Von Mathias Brunner
Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera

Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera

Der Autoverband FIA sucht ab 2017 einen neuen Reifenausrüster für die Formel 1. Gemäss Reglement wird das nur eine Firma sein. Pirelli bestätigt, dass sie mitmachen wollen.

Es war durchaus kein Zufall, dass der italienische Reifenhersteller Pirelli gestern hier in Monaco einen GP2-Renner mit 18-Zoll-Niederquerschnitt-Reifen ausrücken liess. Die Italiener wollen beweisen, wie schnell sie auf Wünsche des Autoverbands reagieren können.

Ende 2016 läuft das Abkommen zwischen FIA und Pirelli aus, inzwischen steht fest: das Traditionsunternehmen will darüber hinaus weitermachen. Marco Tronchetti Provera (67), Vorstandschef von Pirelli, hat das im Fahrerlager von Monte Carlo klar gemacht. Der Mailänder sagt: «Wir wollen in der Formel 1 bleiben, sofern wir mit den Regeln leben können. Es soll finanziell Sinn machen, die Sicherheit muss im Zentrum stehen. Wir wollen auch vernünftig testen können, um den Rennställen das bestmögliche Produkt zur Verfügung zu stellen. Wir sind durchaus bereit, das Spektakel zu fördern, aber die Sicherheit darf dabei nicht kompromittiert werden.»

Interessierte Reifenfirmen können bis zum 17. Juni bei der FIA ihr Dossier einreichen. Es geht um einen neuen Dreijahresvertrag (2017 bis 2019).

Provera weiter: «Ganz wichtig ist es uns, dass wir mehr testen dürfen. Wir wollen nicht unter eher kühlen Temperaturen in Europa testen und dann Hitzerennen in Australien, Malaysia oder Bahrain angehen müssen.»

In Sachen Art der Reifen ist Provera völlig offen: «Am einfachsten wäre es, Reifen zu bauen, die zehn Rennen aushalten. Schwierig ist es, Reifen wie heute zu bauen, die 15 bis 30 Runden halten. Bei der Reifengrösse sind wir flexibel – 18 Zoll, 15 Zoll, 20 Zoll, das ist alles machbar. Das Knifflige ist die Technik, die Materialien, der Aufbau, die Grösse ist nicht so wichtig.»

Pirelli-Rennchef Paul Hembery über den 18-Zoll-Test mit Martin Brundle am Lenkrad: «Das könnte auch in der Formel 1 umgesetzt werden und diese Demonstrationsrunden sollen den Leuten zeigen, wie schnell wir diesen Wunsch umsetzen können. Wir sind sehr zufrieden mit dem Vorschlag der Strategiegruppe, breitere Reifen einzusetzen, denn wir sind überzeugt, dass dies visuell sehr viel ausmachen würde. Wie gross das Loch in der Mitte ausfallen wird, müssen die Formel-1-Macher entscheiden. Fakt ist, dass alle anderen Reifen für die Rennstrecke heutzutage 18-Zoll-Reifen sind. Es ist schon etwas bizarr, dass die Formel 1 noch immer mit 13-Zoll-Reifen fährt. Wir wären bei einem Wechsel also näher an der Strassenreifen-Produktion, allerdings würde die Marketing-Abteilung lieber bei 13 Zoll bleiben, denn so können Sie die Marke auf der breiteren Seitenwand besser in Szene setzen.»

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