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Helmdesign Sebastian Vettel: Schnapsidee ausgebremst

Von Mathias Brunner
Zeitreise in die 70er Jahre: Ferrari-Star Sebastian Vettel findet auf elegante Art und Weise einen Weg um das unsägliche Helmdesign-Verbot, das von der FIA verhängt worden war.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner brachte es hier in Monaco auf den Punkt. Auf die Frage, in welchen Bereichen sich die FIA-Strategiegruppe einhellig einigen konnte, versetzte der Engländer mit bitterem Lächeln: «Dass die Fahrer das ganze Jahr über mit dem gleichen Helmdesign fahren sollten.»

Tatsächlich erzeugte die FIA-Direktive zum Beschneiden der Helmkünstler unter den Piloten (allen voraus Sebastian Vettel) im Winter auch unter den Fans für viel Wirbel: Einige Formel-1-Freunde fanden das gut, weil der Wiedererkennungswert des Einzelnen dann höher sei. Andere fanden es cool, wenn ein Pilot auch mal mit anderem Kopfschutz auftauchte. Unvergessen dabei das James-Hunt-Design von Kimi Räikkönen, das alle liebten. Fast alle Fans sind der Meinung: Hat die FIA wirklich nichts Gescheiteres zu tun?

Sebastian Vettel wechselte das Design seines Helms so häufig wie kein anderer. Dutzende unterschiedlicher Lackierungen stellte der vierfache Weltmeister im Laufe seiner Jahre bei Red Bull Racing zur Schau. Für 2015 und das neue Kapitel bei Ferrari zeigt er ein eher schlichtes, weisses Design.

Inzwischen ist es ruhig geworden um die Helme. Einem Fan fiel im Rahmen des Spanien-GP völlig richtig auf: «Aha, McLaren darf also die Lackierung der Rennwagen ändern, aber die Fahrer dürfen das Helmdesign nicht anrühren – was ist hier falsch?»

Schlitzohr Vettel hat sich für Monaco dennoch etwas einfallen lassen: sein Design ist neu und eben doch nicht. Denn der Deutsche hat das grundsätzliche Design wie von der FIA gefordert stehen lassen, und doch hat er einen Weg gefunden, seinem Spieltrieb freien Lauf zu lassen.

Sebastians Design fürs diesjährige Monaco-GP-Wochenende ist eine Zeitreise in die 70er Jahre. Der Look reiht sich in die Reihe legendärer Helme ein wie sie von Jody Scheckter, James Hunt oder Niki Lauda getragen wurden. Typisch für die Helme in jener Zeit waren die gemessen an heute riesig scheinenden Visiere oder die extrem dicken Gummikanten, und als Visiermechanik hatte der Fahrer nur einen simplen Druckknopf zur Verfügung, der das Visier unten hielt. Der Helm weist auch weitere liebevolle Design-Details auf – wie einen Anschluss für Frischluft, der nur aufgemalt ist, so wie auch Metallringe für jene Bänder, mit welchen die Piloten früher schon mal den Helm festzurrten, um sich gegen Fliehkräfte zu wappnen.

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