Pirelli bremst Michelin aus: Neuer Reifen in Monaco
Die Formel 1 soll lauter und spektakulärer werden, die Renner müssen schneller und schwieriger zu fahren sein, das haben die Entscheidungsträger des Automobilweltverbands FIA, der Rechteinhaberin CVC Capital Partners und der Teams Ferrari, Mercedes, Red Bull Racing, McLaren, Williams und Force India beschlossen.
Dabei sollen auch die Reifen eine Rolle spielen, wie Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery weiss. Und weil der aktuell exklusive Reifenausrüster-Vertrag mit der Formel 1 schon Ende 2016 abläuft und mit Michelin ein Konkurrent aufgetaucht ist, der mit dem Wiedereinstieg in die Königsklasse liebäugelt, haben sich die Italiener eine nette Show-Einlage für das glamouröse Formel-1-Rennwochenende in Monte Carlo überlegt.
Weil im Fürstentum traditionell schon am Donnerstag trainiert wird und der Freitag folglich keine Formel-1-Aktivitäten vorsieht, lässt Pirelli Ex-GP-Pilot Martin Brundle im GP2-Entwicklungsauto zwei Runden auf den neuen 18-Zoll-Niederquerschnitt-Reifen drehen. Dabei geht es nicht nur um die GP2, wie Hembery betont: «Das könnte auch in der Formel 1 umgesetzt werden und diese Demonstrationsrunden sollen den Leuten zeigen, wie schnell wir diesen Wunsch schnell umsetzen können.»
Der 49-jährige Brite erklärt: «Wir sind sehr zufrieden mit dem Vorschlag der Strategiegruppe, breitere Reifen einzusetzen, denn wir sind überzeugt, dass dies visuell sehr viel ausmachen würde. Wie gross das Loch in der Mitte ausfallen wird, müssen die Formel-1-Macher entscheiden. Fakt ist, dass alle anderen Reifen für die Rennstrecke heutzutage 18-Zoll-Reifen sind. Es ist schon etwas bizarr, dass die Formel 1 noch immer mit 13-Zoll-Reifen fährt. Wir wären bei einem Wechsel also näher an der Strassenreifen-Produktion, allerdings würde die Marketing-Abteilung lieber bei 13 Zoll bleiben, denn so können Sie die Marke auf der breiteren Seitenwand besser in Szene setzen.»