Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sébastien Bourdais: «Formel 1 macht Strecken kaputt»

Von Petra Wiesmayer
Sébastien Bourdais nach seinem ersten Saisonsieg in Detroit

Sébastien Bourdais nach seinem ersten Saisonsieg in Detroit

Der ehemalige Formel-1-Pilot Sébastien Bourdais trauert der Königsklasse nicht nach. Er ist bei den IndyCars glücklich und bedauert die Richtung, in die Formel 1 geh: Nur noch um Geld und nicht mehr um Rennsport.

Sébastien Bourdais' Formel-1-Karriere war recht kurz. Er kam 2008 als vierfacher ChampCar-Meister in die Königsklasse und startete bis Mitte 2009 bei insgesamt 28 Grands Prix, konnte aber in nur vier Rennen insgesamt sechs WM-Punkte holen. Nach dem Grand Prix von Deutschland 2009 war Schluss. Der Arbeitgeber des Franzosen, Toro Rosso, ersetzte ihn durch den jungen Spanier Jaime Alguersuari, von den man sich bessere Ergebnisse erwartete.

Für den damals 30-Jährigen war dieser Rauswurf eine gewisse Erleichterung, denn wohlgefühlt habe er sich nie, gibt er heute zu. «Ich hatte nie das Gefühl, dass ich wirklich gewollt war, oder dass ich mit dem Team in der Formel 1 arbeiten konnte», sagte Bourdais am vergangen Wochenende.

Nach seinem Aus in der Formel 1 jobbte Bourdais die restliche Saison 2009 und 2010 in Serien wie der Superleague Formula und der American Le Mans Series, bevor er 2011 ganz in die USA zurückkehrte und seitdem neben Einsätzen in Langstreckenrennen wieder IndyCar fährt.

«Nach der furchtbaren Erfahrung in der Formel 1 habe ich hier wieder Spaß am Rennfahren», strahlte der KVR-Pilot am Sonntag nach seinem ersten IndyCar-Saisonsieg auf den regennassen Straßen in Detroit. «Dieser Sieg fühlt sich großartig an, denn ich bin jetzt ein Außenseiter, der gegen die Penskes, Andrettis und Ganassis antritt und das ist toll.»

Aber nicht nur das Umfeld gefällt Bourdais in Amerika besser als in der Formel 1, auch die Rennen und Strecken sind in seinen Augen viel interessanter als die der Königsklasse. «Auf normalem Asphalt zu fahren ist eine große Herausforderung. Im Regen in Detroit zu fahren ist vier härter als auf irgendeiner Formel-1-Strecke, einschließlich der Straßen von Monaco», sagte der 36-Jährige gegenüber der Detroit Free Press.

«Die Formel 1 hat sämtliche Strecken ruiniert. Sie haben sie ihres speziellen Charakter beraubt und zu nullachtfünfzehn Kursen gemacht», meinte er weiter. «Das tut richtig weh. Monaco ist jetzt ein Parkplatz mit ein paar Kurven.»

In der Formel 1 ginge es ausschließlich ums Geld, bedauert Bourdais. Ganz im Gegensatz zur IndyCar-Serie. Da ginge es um spannende Rennen und gute Unterhaltung für die Fans. «In der Formel 1 wird viel zu viel aus den falschen Gründen getan. Geld und Machtstellung – es geht nicht ums Racing. In der IndyCar verdient niemand viel Geld. Es ist einfach nur großartig. Pures Racing.»

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