Russland-GP: Pleite-Gerüchte, Organisator wehrt sich
Beim ersten Russland-GP in Sotschi
2013 kamen bereits die ersten Spekulationen auf, dass «Formula Sochi» finanziell nicht so gut dastehe, wie man der Öffentlichkeit glauben machen wolle. Eine mögliche Liquidation stand schon vor der Austragung des ersten Rennens in der Olympiastadt 2014 im Raum, und eine andere Firma (OJSC Center Omega) übernahm die Geschäfte, inklusive sämtlicher Verträge. Medienberichten in Russland zufolge wurde das staatseigene Unternehmen «Formula Sochi» nun von einem russischen Gericht für bankrott erklärt.
Ein für Mai geplantes Red Bull Air Race im Sotschi-Autodrom wurde abgesagt. «Die momentane wirtschaftliche Lage macht es unmöglich, eine Ausgewogenheit zwischen Austragungskosten und Ticketpreisen zu erreichen», hieß es als Begründung.
Die Gerüchte um einen wackeligen Russland-GP sind so stark, dass sich OJSC Center Omega nun zu Wort meldet: «Der Promoter des Russland-GP ist OJSC Center Omega. Ein entsprechendes Abkommen ist am 14. Oktober 2010 unterzeichnet worden, das Rennen wird bis einschliesslich 2020 stattfinden. Formula Sochi wurde zur lediglich zur Werbung für das Rennen gegründet, so wurden von Formula Sochi zahlreiche Schauläufe organisiert. Aber schon im März 2013 hat OJSC Center Omega das Zepter übernommen. Daher wurde Formula Sochi im vergangenen August wie vorgesehen aufgelöst. Die Austragung des Rennens, das bei der FIA-Gala als bester Grand Prix gekürt worden ist, ist nicht gefährdet, und die Vorbereitungen auf den zweiten Russland-GP vom 11. Oktober laufen nach Plan.»
Aber so rosig ist das alles nicht: Die wirtschaftliche Situation von Russland hat sich in den letzten paar Monaten kaum geändert, und auch die Sanktionen der westlichen Staaten wurden nicht aufgehoben, das Wort Krise wird tunlichst vermieden. Russland an der Entwertung des Rubel zu nagen.
Die grösste Garantie für den jungen Grand Prix ist Präsident Vladimir Putin – er hat den Deal mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone höchstpersönlich eingefädelt und wird alles daran setzen, dass seine Prestigeveranstaltung bleibt. Auch wenn dunkelrote Zahlen geschrieben werden.