Kanada-Grand-Prix teilweise zum Verkauf angeboten
Kaufen sich Amerikaner in Montreal ein?
Hat sich der Veranstalter des Grand Prix von Kanada übernommen? Der gerade erst abgeschlossene neue 10-Jahresvertrag garantiert, dass die Formel 1 Montreal auch weiterhin einen jährlichen Besuch abstattet. Offenbar hapert es aber etwas mit der Finanzierung.
Wie die die kanadische Tageszeitung La Presse berichtet, bemüht sich Promoter François Dumontier seit ein paar Monaten, Investoren für seine Octane Racing Group zu finden. Dazu sieht er sich auch bei großen amerikanischen Unterhaltungsunternehmen um.
«Ich spreche mit verschiedenen Leuten», wird Dumontier zitiert. «Ich glaube, dass wir momentan etwas von Wert haben und ich lote meine Optionen aus. Das würde jeder Geschäftsmann tun. Das ist ein normaler Prozess.»
Octane Racing ist seit 2010 der Veranstalter des Grand Prix von Kanada und es ist nicht das erste Mal, dass Dumontier nach neuen Gesellschaftern für sein Unternehmen sucht. Bereits zwischen 2011 und 2013 war der kanadische Geschäftsmann mit amerikanischen Unternehmen in Kontakt, damals allerdings, um bei der Finanzierung des Rennens in New Jersey zu helfen. Laut des 48-Jährigen hatten bereits einige Interesse daran bekundet, in den Kanada-Grand-Prix zu investieren.
Am liebsten wäre es dem Kanadier aber, wenn das Rennen in der Hand von Kanadiern bliebe. «Ich wurde von einigen ausländischen Gruppen angesprochen», sagte Dumontier. «Nach meinen Analysen kommen lokale Partner infrage, aber es könnten auch ausländische Partner werden. Ich bin aus Montreal, ich habe auf der île Notre-Dame meine Karriere gemacht, der Grand Prix ist eine Institution und 2017 feiern wir sein 50. Jubiläum. Bevor ich ausländisches Kapital ins Land hole, lote ich erst die lokalen Möglichkeiten aus.»
Hilfreich bei seinen Bemühungen nach zusätzlichen Finanzpartnern wäre sicher ein neuer Hauptsponsor, der sich rund um den Circuit Gilles Villeneuve präsentiert. Dumontier hofft, dass das 2016 wieder der Fall sein wird. Er befinde sich momentan in «ernsthaften Verhandlungen» mit einigen potentiellen Partnern.
«Das dauert aber 12 bis 15 Monate und in diesem Jahr hatte ich zu ersten Mal genügend Zeit dafür.» Die Situation in Montreal – der Grand Prix ist seit 2003 ohne festen Titelsponsor – sei außerdem nicht ungewöhnlich, betonte Dumontier. Etwa die Hälfe aller Rennen im Kalender hätten momentan keinen Titelsponsor.