Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Nico Rosberg (Mercedes): Cleverer als Lewis Hamilton

Von Petra Wiesmayer
Nico Rosberg

Nico Rosberg

Vor neun Tagen feierte Nico Rosberg seinen dritten Monaco-Sieg in Folge und auch den zweiten GP-Triumph in Serie nach Spanien. Nun will der Deutsche die WM-Führung.

Bis Runde 64 sah es nicht danach aus, als sollte Nico Rosberg den seltenen Hattrick von Monaco schaffen (was vor ihm nur Graham Hill, Alain Prost und Ayrton Senna gelungen war). In Führung lag Lewis Hamilton, erst durch einen unfassbaren strategischen Missgriff seines Teams bekam Rosberg den Sieg geschenkt.

«Ich kann es immer noch nicht ganz fassen, dass ich zum dritten Mal Monaco gewonnen habe. Es wirkt noch immer unwirklich. Ich glaube nicht, dass ich jemals zuvor schon mal so viel Glück gehabt habe», gibt der 29-Jährige zu. «Das Wochenende hat aber auch gezeigt, dass ich in diesem Jahr in unserem Kampf nachlegen muss. Ich habe nun den Schwung von zwei aufeinanderfolgenden Siegen, aber die Saison ist noch lang. Ich weiß, dass ich noch mehr leisten kann.»

In Kanada sieht seine Bilanz jedoch nicht ganz so gut aus. Außer Platz 2 im vergangenen Jahr kam Rosberg auf dem Circuit Gilles Villeneuve über einen fünften Platz (2013) nicht hinaus. Allerdings rettete Rosberg 2014 den zweiten Rang sehr clever – er schaffte es, was Hamilton nicht gelang. Nach einem Defekt an der Energierückgewinnung überlasteten die Bremsen, Rosberg passte sich den neuen Gegebenheiten an und holte wichtige Punkte, Hamilton blieb wegen Bremsausfalls stehen. Einhellige Meinung damals im Fahrerlager: das hatte Rosberg cleverer gemacht als der Engländer.

Mercedes-Benz Motorsportchef Toto Wolff meint: «Nico hat im vergangenen Jahr in Montreal eines der besten Rennen seines Jahres gezeigt, und Lewis weist dort eine außergewöhnliche Bilanz auf. Wir wissen also, dass wir uns auf sie dort verlassen können. Dennoch gibt es keinen Raum für Selbstgefälligkeit. Unsere Gegner sind bereit und warten nur darauf, um jede sich bietende Gelegenheit auszunutzen.»

Der Technische Direktor des Teams, Paddy Lowe, sieht dem Grand Prix von Kanada zuversichtlich entgegen. «Der Kurs ist mit seinen langen Geraden, größtenteils langsamen Kurven und den damit verbundenen starken Verzögerungen einzigartig. Die Schlüsselfaktoren an diesem Wochenende sind Power und Bremsen! Wir werden frische Motoren einsetzen, die zweiten für jeden Fahrer in diesem Jahr. Unsere ersten Power Units wurden an sechs kompletten Rennwochenenden eingesetzt. Das ist eine unglaubliche Leistung unseres Teams in Brixworth. Beide Antriebseinheiten erreichten eine Gesamtdistanz von jeweils mehr als 4.000 Kilometern.»

«Wir wissen, dass unsere Gegner fürs Rennen hier nachlegen. Entsprechend wird es spannend zu sehen, ob und wie sich das Kräfteverhältnis verändert.»

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