Nico Rosberg: «Schlafen und wandern statt feiern»
GP-Sieger Nico Rosberg: « «Meinen Sieg werde ich nicht feiern, weil ich beim Test am Dienstag wieder im Auto sitzen werde»
Wie schon im Vorjahr hat Nico Rosberg nach dem achten WM-Lauf drei Rennsiege eingefahren. Doch im Unterschied zu 2014 belegt der Blondschopf nur den zweiten Tabellenrang hinter seinem Teamkollegen und grössten Titel-Kontrahenten Lewis Hamilton. «Im letzten Jahr hatte ich ein besseres Gefühl», erklärte er in der Presserunde denn auch. «Aber die Situation ist ähnlich und meine Chance ist noch gross. Es soll jetzt noch ein bisschen so weitergehen.»
Der 29-Jährige weiss aber auch: «Es ist so oder so noch ein langer Weg und es kann immer ein Ausfall kommen.» Dass Hamilton durch das Kreuzen der weissen Linie nach dem Boxenstopp eine 5-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekam, war natürlich ganz nach seinem Geschmack: «Diesmal war der Start nicht entscheidend, ich hätte ihn nicht einmal auf der Strecke überholen müssen, aber das wäre auch schwierig geworden. Denn es ist sehr schwierig, einem Gegner zu folgen, der Vorderreifen-Verschleiss ist immens, vor allem, wenn du jemandem folgst. Aber es ist generell immer schwierig, gegen jemanden zu fahren, der das gleiche Auto hat.»
Dass er sich am Ende noch über eigenartige Vibrationen beschwerte, spielte Rosberg nach der Zieldurchfahrt herunter: «Die Vorderreifen bauten einfach extrem ab, deshalb wurde es am Ende etwas schwieriger. Ich habe ehrlich gesagt keine Erklärung, warum ich schneller war als Lewis. Da spielen auch die Details eine Rolle. Heute waren auch die Bedingungen etwas anders als erwartet. Eigentlich hiess es, es wird heute heisser. Das Wichtigste ist aber, dass der Rennspeed heute das war.»
Der elffache GP-Sieger erklärt: «In Kanada war ich auch gut unterwegs vom Rennspeed her, aber ich hatte zu heisse Reifen und deshalb konnte ich nicht zeigen, was für einen Druck ich hätte ausüben können. Die Richtung stimmt aber definitiv. Auch mit den Motoren bin ich gut im Rennen, ich habe gerade erst den Zweiten drin. Und gegen Rennende konnte ich etwas runterdrehen, damit ich das nächste Mal etwas mehr habe. Das kann man sich einteilen. Der Sprit war wegen der Safety-Car-Phase kein so grosses Problem, nur am Ende ein Bisschen.»
Zum Schluss erklärte Rosberg noch: «Meinen Sieg werde ich nicht feiern, weil ich beim Test am Dienstag wieder im Auto sitzen werde. Morgen werde ich also schlafen und wandern. Ich weiss nicht, was man hier sonst machen sollte. Ich habe ja meine Mama hier, das ist natürlich ein Vorteil.»