Mercedes-Ass Nico Rosberg: Spukt Software-Elektronik?
Nico Rosberg klagte auch nach dem Getriebewechsel über technische Probleme
Das erste freie Training zum Grossbritannien-GP beendete Nico Rosberg zwar an der Spitze der Zeitenliste. Der Mercedes-Pilot erlebte dennoch 90 schwierige Minuten auf dem altehrwürdigen Silverstone Circuit. Denn schon nach sechs Runden musste der Deutsche seinen Silberpfeil am Streckenrand abstellen, weil das Team ein Hydraulik-Leck vermutete.
Das Problem machte einen Getriebewechsel unumgänglich und entsprechend lange musste Rosberg in der Box ausharren. Die Mercedes-Mechaniker legten sich ins Zeug und wechselten das alte Freitagsgetriebe in Rekordzeit aus – was dem Reglement entsprechend keine Strafe nach sich zieht. Rosberg konnte in den letzten Minuten nochmals ausrücken und sicherte sich gleich die Bestzeit vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton.
«Das Team hat ganze Arbeit geleistet, denn wir hatten eine Riesenaufgabe zu bewältigen, weil das Getriebe ausgewechselt werden musste», bestätigte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach dem Training im TV-Interview mit Sky Sports F1. «Es war wirklich eine Spitzenleistung, dass Nico am Ende trotzdem nochmals auf die Strecke konnte.»
Obwohl er die schnellste Runde drehte, hatte Rosberg alle Hände voll zu tun, vor allem das Hochschalten bereitete dem Blondschopf Probleme, wie er über Boxenfunk klagte. «Ich weiss nicht, ob wir das Getriebe nochmals rausnehmen müssen, vielleicht handelt es sich auch nur um ein Problem mit der Software-Elektronik», rätselte Wolff, und beeilte sich anzufügen: «Nun bleibt uns aber auch genug Zeit dazu.»
Dass die technischen Probleme einen weiteren Mercedes-Sieg in Silverstone verhindern könnten, will der 43-jährige Wiener nicht überbewerten: «Probleme können immer auftauchen, aber zum Glück hatten wir bisher eine sehr hohe Standfestigkeit im mechanischen Bereich. Wir haben im Winter auch viel Energie in die Restrukturierung des ganzen Teams und der ganzen technischen Abteilung gesteckt, und neue Lösungen gefunden. Aber wir müssen die Daumen drücken, man weiss ja nie, was kommen wird.»
Auch zur Trainingsfahrt von Gattin Susie Wolff im Williams-Renner wurde der Österreicher, der als Teilhaber die Geschicke des Rennstalls aus Grove mitlenkt, natürlich angesprochen. «Meine Frau hat einen guten Job gemacht, ich freue mich, dass sie im Vergleich zu den anderen Rookies im Feld ein flottes Tempo fahren konnte. Das war gut genug für eine weitere Trainingsfahrt», erklärte er schmunzelnd.