Ungarn-GP: Wo bleiben die deutschen Fans?
Ariane Frank-Meulenbelt, Vizepräsidentin des GP-Organisationskomitees von Ungarn
Bislang war der Ungarn-GP bei den deutschen Formel-1-Fans sehr beliebt. Sie kamen in Scharen nach Budapest, um ihre Formel-1-Stars vor Ort anzufeuern. Entsprechend viele deutsche Flaggen waren auf den Zuschauerrängen zu sehen. Doch in diesem Jahr bleibt der grosse Ansturm aus, wie Ariane Frank-Meulenbelt, Vizepräsidentin des GP-Organisationskomitees von Ungarn gegenüber SPEEDWEEK.com verrät.
Die Tochter des ehemaligen GP-Promoters Tamas Frank erzählt: «Die Ticketverkäufe liegen in diesem Jahr zehn Prozent über den Vorjahreszahlen. Das ist nicht überall sonst der Fall, und wir freuen uns über diesen Erfolg. Grund für die tiefen Zuschauerzahlen im vergangenen Jahr dürfte die Rückkehr des Österreich-GP im vergangenen Jahr sein. Damit haben wir gerechnet. Aber wir haben uns davon erholt, was sehr positiv ist»
Doch Frank-Meulenbelt erklärt auch: «Einzig das Ausbleiben einer wichtigen Fangemeinde beschäftigt uns: Die deutschen Formel-1-Anhänger waren in der Vergangenheit ein wichtiger Teil des Publikums. Dass sie jetzt ausbleiben, ist neu für uns. Gerade weil in diesem Jahr kein Deutschland-GP stattfindet, hatten wir mit einer grossen Fanbasis hier gerechnet. Wir haben deshalb in Deutschland auch tüchtig die Werbetrommel für den Ungarn-GP gerührt, doch leider hat das nicht den erwarteten Effekt gezeigt.»
Frank Meulenbelt rätselt: «Wir wissen nicht, warum der grosse Ansturm ausgeblieben ist, gerade weil mit Mercedes ein deutsches Team die WM anführt. Ich schätze, sie sitzen zuhause und schauen sich die TV-Übertragung an.» Sie weiss: «Ungarn ist auf den Tourismus angewiesen. 70 Prozent der Zuschauer kommen aus dem Ausland. Trotzdem unternehmen wir auch viel für die lokalen Fans und bieten etwa für Studenten und Senioren sehr attraktive Tickets an. Denn die ungarischen Fans können sich die F1-Preise nicht leisten.»