Lotus: Formel-1-Teamverkauf erst nach dem Belgien-GP
Federico Gastaldi: «Das wird immer ein Teil der Formel 1 sein – Geschwätz, Intrigen und Spekulationen»
Nächste Woche trifft sich die Formel-1-Szene zum ersten Mal nach der Sommerpause wieder zum gemeinsamen Kräftemessen in Belgien. Mit Spannung erwarten die Journalisten und Fans aber nicht nur den Grand Prix auf dem geschichtsträchtigen Circuit de Spa-Francorchamps, sondern auch Neuigkeiten zur Zukunft des Lotus-Teams. Denn der Rennstall aus Enstone soll Gerüchten zufolge von Renault zurückgekauft werden, nachdem die Franzosen das Team Ende 2009 an den Unternehmer Gérard Lopez verkauft hatten.
Zuletzt hatte das Lotus-Team beim Rennwochenende in Ungarn für negative Schlagzeilen gesorgt, weil es bis zur letzten Minute auf die Lieferung der Pirelli-Reifen warten musste. Grund dafür war eine verzögerte Zahlung, wie der stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi gegenüber SPEEDWEEK.com erklärte: «Wir hatten ein Problem mit der Banküberweisung. Der Fehler lag nicht bei Pirelli, sondern bei uns. Aber das Geld kam schliesslich noch rechtzeitig an.»
Auch waren zuvor schon einige Zulieferer wegen offener Rechnungen gerichtlich gegen den Formel-1-Rennstall vorgegangen. «Die meisten Teams haben finanzielle Sorgen. Das Problem ist, dass wir am Wochenende gegen alle Teams antreten: Ferrari, Mercedes und Red Bull Racing sind in einer anderen Situation. Wir verkaufen keine Autos oder Energy-Drinks. Wir finanzieren uns durch andere Kanäle, die Preisgelder und die Sponsoren-Beiträge. Am Ende müssen die Team-Eigner zusätzlich aus eigener Tasche Geld einbringen», betonte Gastaldi am Hungaroring.
Die Gerüchte, die sich um die finanziellen Probleme der Equipe von Lopez ranken, bereiten Federico Gastaldi dennoch keine Bauchschmerzen. Der Argentinier winkt ab: «Das wird immer ein Teil der Formel 1 sein – Geschwätz, Intrigen und Spekulationen. Wir werden im Fahrerlager von Spa wahrscheinlich alle möglichen Gerüchte hören, aber es gibt von uns aus nichts Neues zu melden. Wir konzentrieren uns auf den Rennbetrieb und hoffen auf ein gutes Ergebnis.»