Fernando Alonso: Will er Rausschmiss provozieren?
Frust vor Traumkulisse: Fernando Alonso
Für Fernando Alonso entwickelte sich der Japan-GP zum Spiessrutenlauf. Der zweifache Champion hatte in seinem McLaren-Honda keine Chance gegen die Konkurrenz, und beschwerte sich über Boxenfunk: «Das ist ein GP2-Motor! GP2-Motor! Arrrgh!» Und er schimpfte: «Das ist einfach nur peinlich.»
Kein Wunder, schliesslich wurde der frühere Ferrari-Fahrer auf der Start-Ziel-Geraden gleich von mehreren Formel-1-Neulingen überholt. Trotzdem: Die Fahrerlager-Experten fragten sich, ob der Spanier damit seinen Rausschmiss provozieren wollte, schliesslich stellte er Motorenpartner Honda vor heimischer Kulisse bloss.
Auch nach dem Rennen nahm Alonso kein Blatt vor den Mund: «Ich bin zwar nie GP2 gefahren, aber so muss es sich anfühlen! Du fährst wie in einer anderen Kategorie, das ist wirklich frustrierend. Das macht überhaupt keinen Spass.»
Der Asturier schilderte: «Wenn man so überholt wird, wie wir auf den Geraden, dann ist das unglaublich frustrierend. Auch wenn man die anderen in den Kurven sieht, wie sie Fehler machen und trotzdem an einem vorbeikommen, nicht einmal auf der Bremse, sondern auf der Geraden. Wir geniessen das Fahren, wenn wir alleine sind, aber wenn wir in einer Gruppe unterwegs sind, ist es sehr frustrierend.»
Trotzdem ist der Weltmeister von 2005 und 2006 überzeugt, dass er mit McLaren wieder ganz vorne mitkämpfen kann: Alonso geht sogar noch weiter, und erklärte: «Das ist das einzige Team, das Mercedes in naher Zukunft herausfordern kann. Derzeit haben wir eine schwierige Phase, weil uns die Mittel fehlen, um vorne mitzukämpfen. Momentan können wir nicht viel machen. Zuerst müssen wir verstehen, was wirklich abgeht bei uns. Nach diesem Rennen ist es schwierig, Schlüsse zu ziehen.»
Zum Schluss fügte Alonso an: «Aber alle arbeiten hart, und das ist das Positive. Wir arbeiten an Lösungen, die uns im nächsten Jahr helfen sollen. Und heute sind wir wenigstens beide ins Ziel gekommen. Die Probleme, die wir vor sieben Tagen hatten, scheinen gelöst zu sein. Damals hat uns das Getriebe gestoppt, heute sind wir durchgekommen. Alles was wir jetzt machen, ist ein Test für nächste Saison. Wir müssen möglichst viel austauschen fürs neue Jahr. Jetzt können wir nur abwarten.»