Lotus vor Insolvenz: Renault am Montag als Retter
Lotus-Geschäftsleiter Matthew Carter
Am Montag nach dem Japan-GP von Suzuka steht Lotus in London einmal mehr vor Gericht: Es geht um ausstehende Steuerzahlungen in Millionenhöhe, die Rede ist von 3,66 Millionen Euro. Kann Lotus diese Summe nicht auftreiben, wird dem Gericht nichts anderes übrig bleiben – dann müsste man Lotus als zahlungsunfähig erklären. Aber so weit wird es nicht kommen.
Allen Informationen aus dem Fahrerlager von Japan zufolge wird Renault vor Gericht belegen, dass man diese Steuerschuld bezahlen werde. Möglicherweise noch am gleichen Tag wird Renault verkünden: Offzielle Rückkehr als Werksteam in die Formel 1 durch Übernahme des Lotus-Rennstalls – mit einem Mehrheitsanteil von 65 Prozent für knapp 90 Millionen Euro. Ob die restlichen 35 Prozent alleine in den Händen von Genii-Capital-Chef Gérard Lopez bleiben oder ob Renault-Botschafter Alain Prost ebenfalls Anteile erhält, ist noch nicht klar.
Matthew Carter, Geschäftsleiter des Lotus-Rennstalls, bestätigt gegenüber den Kollegen der BBC in Suzuka: «Es schaut alles sehr positiv aus. Ihr dürft mit einer Medienmittelung von Renault in der kommenden Woche rechnen. Wir sind auch sehr zuversichtlich, dass die Steuerangelegenheit beigelegt werden kann.»
«Renault zeigte früh Interesse an uns, und als wir gewisse Entscheidungen treffen mussen in Sachen Verträge, da hat uns Renault gebeten, damit bitte noch zu warten. Das war im Mai oder Juni, und gewisse Probleme haben sich deswegen bis heute weitergeschleppt.»
Während Pastor Maldonado als Fahrer eines Lotus (will heissen: Renault) für 2016 feststeht, ist das zweite Cockpit noch nicht besetzt. Carter sagt, dass Lotus-Testfahrer Jolyon Palmer zu den Kandidaten gehöre. So wie Jean-Eric Vergne oder Kevin Magnussen. Der junge Esteban Ocon (derzeit noch ein Mercedes-Junior) könnte als Reservefahrer verpflichtet werden.