Sebastian Vettel (Ferrari) 4.: «Mercedes sehr stark»
Sebastian Vettel
Für die meisten Formel-1-Insider gilt als so gut wie sicher: Die Schlappe von Mercedes in Singapur war ein Ausreisser, auf einer klassischen Rennstrecke wie Suzuka würde man zur Normalität zurückfinden, und die heisst in der Regel – zwei Silberpfeile in der erste Startreihe. Und genau so kam es.
Auch Ferrari-Star Sebastian Vettel hatte trotz seiner fabelhaften Darbietung in der Nacht von Singapur (Sieg von Pole-Position) nicht mit einem Rennwunder gerechnet.
Vettel nach dem Abschlusstraining zum Grossen Preis von Japan in Suzuka: «Das Maximum der Gefühle heute wäre Startplatz 3 gewesen, nun sind wir Vierter, damit kann ich leben. Für morgen liegt da ein Podestplatz durchaus drin.»
Vettel weiss aber auch: ein lockerer Spaziergang Richtung Siegerpodest wird das nicht, denn die Williams haben eine gute Mannschaftsleistung gezeigt (Valtteri Bottas Dritter, Felipe Massa Fünfter), und Red Bull Racing hat mit schnellen Runden im Langlauf angedeutet, dass im Rennen auch mit Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat gerechnet werden muss.
Vettel weiter: «Es wird ein schwieriges Rennen, und wir haben einige Gegner. Mercedes war mindestens im Abschlusstraining sehr stark, mal gucken, wie es morgen läuft. Realistisch sind unsere Gegner im Rennen Williams und Red Bull Racing, die Mercedes werden wohl nicht zu packen sein.»
Der vierfache Formel-1-Champion Vettel hatte im Funk gemeint, ihm sei ein wenig der Saft ausgegangen. Auf die Frage, ob er elektrische Energie oder Motorleistung meine, grinst der Heppenheimer: «Mir ist der Orangensaft an Bord ausgegangen – nein, ein Scherz! Was ich meinte war, dass die Reifen abgebaut haben. Ich habe es zu Beginn der Qualifikation einfach nicht geschafft, das Optimal aus den Reifen zu holen. Erst zum Schluss fühlte sich der Wagen richtig schnell an, ich war im ersten Lauf des dritten Quali-Teils gleich mal sechs Zehntel schneller als in Quali 2. Meine Runde war gut. Klar hoffte ich, dass es mit einem letzten Lauf nochmals schneller gehen würde. Aber die anderen werden in der Regel mit einem weiteren Lauf ja auch nicht langsamer.
Kann man sagen, dass die roten Flaggen wegen des Unfalls Startplatz 3 vermasselt haben? Vettel: «Schwer zu sagen. Ich war mit meiner ersten schnellen Runde davor recht zufrieden. Ich glaube schon, dass da noch mehr drin gewesen wäre. Zumal die Piste auch immer mehr Haftung aufbaute. Aber es war insgesamt kein einfaches Training. Ich wäre gerne mehr gefahren, um ein besseres Gefühl für den Wagen aufzubauen, zu Beginn stimmte die Balance des Fahrzeugs nichts. Wir wollten aber auch nicht zu viele Reifen verbrauchen, um fürs Rennen noch Reserven zu haben. Insgesamt dürfen wir mit Rang 4 nicht unzufrieden sein. Für Startplatz 3 hätte ich schon eine Zauberrunde hinlegen müssen.»
«Jetzt hoffe ich, dass ich einen so guten Start hinlegen kann wie in Singapur. Dann hat sich das mit dem dritten Platz vielleicht schon in der ersten Kurve erledigt.»
Wo steht Ferrari vor dem Japan-GP wirklich? Vettel: «Kein Team weiss das nach dem nassen Freitag so genau. Von daher wird das Rennen schwer einzuschätzen. Das Wetter könnte auch eine Rolle spielen. Ich habe gestern Nacht im Fernsehen extra die Wetterprognosen angeschaut – leider habe ich davon kein Wort verstanden!»