Timo Glock zu Crash Carlos Sainz: «Richtig wehtun»
Timo Glock: «Dann steht diese Wand vor dir und du weisst, dass du dir wehtun kannst»
Der frühere Formel-1-Fahrer und heutige DTM-Pilot Timo Glock ist im Fahrerlager von Sotschi als Formel-1-Experte für den TV-Sender RTL unterwegs. Der 33-jährige Deutsche erlebte den Highspeed-Crash von Toro Rosso-Pilot Carlos Sainz deshalb live mit – und sah sich an seinen eigenen harten Suzuka-Abflug von 2009 erinnert.
Glock weiss: «Du kommst da mit weit über 300 km/h und offenem Heckflügel dahin. Beim Anbremsen hat er das Auto verloren, vielleicht hat er die Bremsbalance etwas zu weit nach hinten gestellt. Er hat die Mauer berührt und sich dabei die Aufhängung kaputtgeschlagen – dadurch hast du vorne keine Bremskraft mehr, du kannst nur noch hinten verzögern. Da hast du vielleicht noch 40 Prozent Bremskraft und du bist eigentlich nur noch Passagier.»
Der DTM-Pilot betont: «Das ist eine der unangenehmste Situationen, in die du als Fahrer kommen kannst. Du kommst von einer relativ langen Geraden mit maximalem Top-Speed an. Wenn du dann das Auto verliert und nicht mehr verzögern kannst – dann steht diese Wand vor dir und du weisst, dass du dir wehtun kannst. Er ist ja auch durch die TecPro-Barriere durchgeschlagen und hinten bis zur Leitplanke durch. Da kann's dann richtig wehtun.»
Zum Schluss fügt Glock an: «Das Team muss sich genau anschauen, dass kein technisches Problem der Grund dafür war, denn Max Verstappen will ja auch mit einem guten Gefühl zum Qualifying ausrücken. Für mich sah es nach Bremsverlust aus, denn es gab keine Bremsspuren. Das ist auch klar, wenn der Bremskreislauf unterbrochen wird, dann kannst du nicht mehr bremsen.»