Bernie Ecclestone: «Gefahr ist ein Teil der Show»
Bernie Ecclestone
Der Chefpromoter hat eine klare Meinung zu dem Thema. Als er in Sotschi darauf angesprochen wurde, ob der traditionelle «Open-Wheeler» gefährdet sei, sagte der Brite: «Nein, niemals.»
«Es ist ein gefährlicher Sport», sagte er der russischen Nachrichtenagentur Tass. «Niemand will sehen, wie Leute sterben oder verletzt werden. Aber die Leute gehen in den Zirkus um sich Drahtseilakte anzuschauen. Es ist gefährlich. Sie wollen den Kerl nicht fallen sehen, aber das kann passieren», so Ecclestone.
Diese Diskussion ist nicht neu. Vor dem Sainz-Crash flammte sie zuletzt Ende August auf, als Justin Wilson auf tragische Art und Weise ums Leben kam.
Der frühere Formel-1-Pilot von Minardi (heute Toro Rosso), der nach seiner GP-Karriere jahrelang erfolgreich in der IndyCar-Serie unterwegs war, hatte sich am beim Rennen in Pocono (Pennsylvania) schwere Kopfverletzungen zugezogen, als er von der Crash-Struktur der Fahrzeugnase von Sage Karams Auto getroffen wurde. Einen Tag später erlag er seinen Verletzungen.
Schnell wurde wieder der Ruf nach geschlossenen Cockpits laut. Und das, obwohl diese Lösung von vielen Formel-1-Puristen abgelehnt wird, weil sie die DNA des Sports dadurch verletzt sehen. Auch der vierfache Champion Sebastian Vettel ist nicht begeistert von der Vorstellung, künftig ein Dach über seinem Kopf zu haben, wenn er in seinem Dienstwagen sitzt.
Trotzdem räumt der Ferrari-Star ein: «Wenn das dazu geführt hätte, dass Justin immer noch unter uns weilt, glaube ich nicht, dass es einen gegeben hätte, der die Hand hochhält und sagt: Nein, das möchte ich nicht. Der Unfall ist sehr tragisch und ich glaube, er ist auch mit sehr, sehr viel Pech verbunden. Genau in dem Moment um die Kurve zu kommen und genau zu dem Zeitpunkt an jener Stelle zu sein, ist sehr tragisch. Wir hatten in letzter Zeit erstaunlich oft Zwischenfälle mit schwierigen Kopfverletzungen, zwei Fahrer haben in den letzten beiden Jahren dadurch ihr Leben verloren. Es ist natürlich sehr traurig und auch wenn ich kein Fan von geschlossenen Cockpits bin, muss man sich das anschauen.»