Lewis Hamilton: Wo quält ihn die Erfolglosigkeit?
Lewis Hamilton bei seinem ersten GP-Sieg, in Montreal 2007
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Anna-Maria Kummer aus Solothurn wissen: «Ich habe in diesem Jahr mal eine Aussage von Lewis Hamilton gelesen, wonach es ihm besonderen Spass mache, an Orten zu gewinnen, wo er zuvor nicht noch triumphieren konnte. Wenn wir den WM-Kalender 2015 als Basis nehmen, wo ist er dann erfolglos und wo war er am erfolgreichsten?»
Es klingt kurios, ist aber so: Ausgerechnet auf jener Strecke, wo Lewis Hamilton 2008 seinen ersten WM-Titel holen konnte (im atemraubenden Herzschlagfinale gegen den damaligen Ferrari-Piloten Felipe Massa), dort konnte der Engländer noch nie ein Rennen gewinnen. Aber es ist nicht der einzige weisse Fleck, den wir an Hand der von Ihnen vorgeschlagenen Liste gefunden haben.
Australien: 2008, 2015
Malaysia: 2014
China: 2008, 2011, 2014, 2015
Bahrain: 2014, 2015
Spanien: 2014
Monaco: 2008
Kanada: 2007 (erster GP-Sieg überhaupt), 2010, 2012, 2015
Österreich: noch kein Sieg
Grossbritannien: 2008, 2014, 2015
Ungarn: 2007, 2009, 2012, 2013,
Belgien: 2010, 2015
Italien: 2012, 2014, 2015
Singapur: 2009, 2014
Japan: 2007, 2014, 2015
Russland: 2014, 2015
USA: 2007, 2012, 2014, 2015
Mexiko: noch kein Sieg
Brasilien: noch kein Sieg
Abu Dhabi: 2011, 2014
(Dazu hat Hamilton in Deutschland 2008 und 2011 gewonnen sowie in der Türkei 2010.)
Damit ist klar: Vier Mal konnte Hamilton bisher in China gewinnen, in Kanada, Ungarn und den USA. Das sind seine erfolgreichsten Kurse. Leer ging er bislang in Österreich aus (wo seit 2014 wieder gefahren wird), in Mexiko (Rückkehrer 2015) und eben in Brasilien.
Um seine Bilanz aufzuhübschen, hat Hamilton noch reichlich Zeit. Laut seinem Interview bei der britischen Sky will der heute 30-Jährige noch fahren, «bis ich ungefähr 37 Jahre alt bin. Ich will meine Zeit in der Formel 1 geniessen, weil ich mir das hart erarbeitet habe. Aber ich will es auch nicht übertreiben, weil ich mit jedem zusätzlichen Jahr einem aufstrebenden Talent einen Platz in der Formel 1 wegnehme.» Hamilton hat auch gesagt, er wolle keiner jener Fahrer sein, die über ihr Zenith hinaus im GP-Sport geblieben sind.
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