Mika Häkkinen: Ferrari-Pilot Vettel wollte zu viel
Für das Logistikunternehmen Hermes analysiert Mika Häkkinen (47) regelmässig das Geschehen in der Formel 1. Nach der Rückkehr der Formel 1 nach Mittelamerika gibt der tolle Rahmen des Mexiko-GP zu reden, die Kollision zwischen Häkkinens Landsleuten Valtteri Bottas und Mika Häkkinen, die rätselhafte Darbietung von Ferrari-Star Sebastian Vettel sowie eine mögliche Rückkehr der Marke Aston Martin in die Formel 1.
Mika, welches Gesamtbild bleibt dir vom Grossen Preis in Mexiko in Erinnerung??
Das war eine fantastische Show in Mexiko. Als ich dort selbst anfangs der 90er Jahre an Rennen teilnahm, herrschte immer eine unglaubliche Stimmung. Dass Mexiko nun wieder dabei ist, kann für die Formel 1 nur positiv sein. Wenn so viele Zuschauer da sind und auf den Rängen eine solche Stimmung herrscht, das motiviert Fahrer und Rennställe.
Wer hat Schuld an dem Zusammenstoss von Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas?
Ich möchte in dieser Suppe wirklich nicht mehr herumrühren. Viele haben wahrscheinlich gesehen, wie Nigel Mansell Valtteri nach dem Rennen bei den Siegerpodest-Interviews gratuliert und seine Fahrleistung gelobt hat. Mansell hat in seiner Karriere gegen Ayrton Senna und Alain Prost gekämpft und die Weltmeisterschaft mit einem Williams gewonnen. Wenn ein erfolgreicher Fahrer anfängt, einen anderen Fahrer zu loben, dann weiss man, was Sache ist.
War das die richtige Entscheidung, dass keiner der beiden für den Zusammenstoss eine Strafe erhalten hat?
?Darüber lohnt es sich nicht weiter zu lamentieren, und ich will auch auf niemanden mit dem Finger zeigen. Ich finde es fabelhaft, dass zwei talentierte Finnen in Spitzenrennställen zu den Rennen antreten. Ferrari und Williams zählen in diesem Jahr zu den drei besten Rennställen, und in beiden sind finnische Fahrer vertreten.
Was sagst du zu Sebastian Vettels Fahrfehler??
Vettel hatte einen leichten Zusammenstoss gleich beim Gerangel am Start. Dann wollte er möglicherweise etwas zu viel. Ein erhöhtes Risiko, Fahrfehler zu begehen, entstand auch dadurch, dass der Grip auf der Bahn wirklich schlecht war, wenn man nur minimal von der Fahrlinie abkam. Insgesamt sind Vettel sehr wenige Fahrfehler unterlaufen, so dass man ihn auch nicht aufgrund eines einzelnen schlechten Rennens abstempeln sollte. Er hat im Verlauf dieser Saison sehr viel Gutes geleistet.
Glaubst du, dass Force India wirklich in Zukunft unter dem legendären Namen Aston Martin antreten wird?
?Ich weiss, dass das schon lange im Gespräch ist. Ich halte es absolut für möglich, dass es dazu kommt. Die Marke Aston Martin passt doch sehr gut zur Formel 1. Daher hoffe ich für den Sport, dass dies auch tatsächlich geschieht.