Lewis Hamilton: «Mein Auto hat sich verändert»
Lewis Hamilton
Viele im Formel-1-Fahrerlager glauben: Nach dem Titelgewinn in Austin (Texas) ist Lewis Hamilton geistig vom Gas gegangen. Das sei der Hauptgrund, wieso ihm Nico Rosberg in Mexiko und in Brasilien Rennniederlagen beibringen konnte.
Aber der dreifache Champion sagt in seiner Kolumne für die BBC: «Ich fühle mich im Kopf frisch, und grundsätzlich will ich jedes Rennen gewinnen, auch hier in Abu Dhabi. Ich denke an nichts anderes. Natürlich habe ich auch davon gehört, ob ich nicht vielleicht unterbewusst etwas weniger hart zur Sache gehe. Meine Absicht ist das jedenfalls nicht.»
«Es gibt in diesem Sport immer Auf und Ab. Und selbst wenn Nico die letzten fünf Pole-Positions erobern konnte, so habe ich immerhin drei dieser Rennen gewonnen. Ich schätze, das sagt auch etwas aus. In den anderen beiden war ich in seiner Nähe, ich konnte einfach nicht nahe genug kommen, um ihn zu überholen.»
«Dieses Nichtüberholenkönnen ist ein frustrierender Aspekt. Nico und ich dürfen zwar frei fahren, wir sind aber auch einer bestimmten Strategie unterworfen. Ich finde, man sollte sich nicht so viel auf Strategie verlassen. Man sollte mehr auf sein Rennhandwerk vertrauen. Das Problem sind die Reifen, die beim Hinterherfahren durch die gestörte Aerodynamik an Haftung verlieren.»
«Diese Situation haben wir nun schon einige Jahre lang, und ich verstehe beim besten Willen nicht, wieso nichts dagegen unternommen wird. Das Problem ist nicht das Team. Das Problem ist das Reglement. Und so lange wird bis zu den neuen Autos 2017 keine Änderung haben, wird das auch so bleiben.»
«Was die letzten Rennen angeht, so hat sich beim Auto definitiv etwas geändert. Wir hatten ein schwieriges Wochenende in Singapur, wo wir zu langsam waren. Wir sind noch immer am Ergründen, was dort genau passiert ist. Wir haben dann am Wagen etwas geändert, und seither fühlt sich die Balance nicht mehr gleich an. Nico scheint sich mit diesem neuen Handling wohler zu fühlen.»
«Ich kann noch immer schnell fahren, aber mein Vorsprung ist weg. Es liegt jedoch an mir, den Wagen wieder dorthin zu bringen, wo er vor Singapur war.»