Toto Wolff: «Racing ohne Fahrer? Nicht mit Mercedes!»
Ein Automobil ist per Definition ja ein Selbstbeweger, und längst laufen bei den führenden Autoherstellern der Welt Versuche mit selbstfahrenden Fahrzeugen, mit verblüffenden Ergebnissen. Einfach gesagt: Der Lenker gibt eine Destination ein, dann lehnt er sich zurück, döst ein wenig, liest vielleicht die Zeitung, guckt aus dem Fenster, erledigt Papierkram – sein Wagen bringt ihn sicher ans Ziel.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt im Fahrerlager des Yas Marina Circuit: «Selbstfahrende Autos werden kommen, und sie werden unser Leben vereinfachen.»
Aber was ist mit dem Rennsport?
Vor kurzem hat die Meldung aufhorchen lassen: Zur dritten Saison der Formel E sollen 2016/2017 Rennen mit autonomen Fahrzeugen ausgetragen werden. Das so genannte «Roborace» wird im Rahmenprogramm der Formel E stattfinden, mit identischen Fahrzeugen. Roborace soll dabei demonstrieren, wie weit fortgeschritten die Technik bereits ist. Wie genau das alles ablaufen soll, darüber wird anfangs 2016 informiert.
Natürlich kreisen in Abu Dhabi Witze über die Selbstfahrer: «Wie genau stelle ich mir die Pressekonferenz nach einem Rennen vor?» grinst einer, worauf ein anderer meint: «Ungefähr so wie bei Kimi Räikkönen.»
Aber Spass beiseite: Toto Wolff kann sich nicht vorstellen, dass wir hier von der Zukunft des Rennsports sprechen.
Der Wiener meint: «Ich glaube, die meisten Fans kommen zu einer Rennstrecke, um Helden am Lenkrad zu erleben, Gladiatoren in Maschinen, das ist es doch, was fasziniert. Für mich ist ein führerloser Rennsport kein Sport mehr. Das ist ein Spielfeld für Techniker, für Forschung und Entwicklung.»
«Mercedes ist bei der Entwicklung autonomer Fahrsysteme weit fortgeschritten. Ich kann mir gut vorstellen, dass eines Tages selbstfahrende Mercedes im Strassenverkehr eine Selbstverständlichkeit sein werden. Würde Mercedes aus meiner Sicht aber in einem Rennsport mitmachen, bei dem die Autos selber fahren? Nein.»
Mehr über Roborace lesen Sie online