Nico Rosberg vor GP Abu Dhabi: Seine grössten Sorgen
Nico Rosberg
Nico, wir hatten den Eindruck, dass du heftiger als sonst auf deine Pole reagiert hast.
Das ist wahr, weil ich es wirklich eine prima Runde war. Ich freue mich sehr über die Bestzeit. Aber als ich mir später die Aufzeichnung sah, fand ich meine Reaktion schon wieder ein wenig übertrieben, da werde ich mich beim nächsten Mal vielleicht ein wenig zurückhalten. Fakt aber ist: Viele solcher Runden habe ich in meiner Karriere nicht gefahren. Ich würde sagen: Das war eine in den Top-Fünf.
Du hattest zuvor über die Sorgen aufgrund der langen Laufleistung deines Motors gesprochen. Nun aber hast du überlegen die Pole gefahren. Wie passt das zusammen?
(Lacht.) Ich bin halt in den Kurven ein wenig schneller gefahren! Nein, ernsthaft – der Abstand zu Lewis hat mich wirklich überrascht. Ich hatte ein wenig befürchtet, dass hier die Pole-Serie abreissen könnte. Oder dass es mindestens sehr knapp werden würde.
Wieviel Kilometer hat der Motor denn auf dem Buckel?
Es ist weniger die Laufleistung an sich, die mir Sorgen macht. Wir wissen, dass der Motor sogar noch erheblich länger halten kann. Es ist mehr der Leistungsverlust, und der lässt sich eben nicht wegreden. Das macht mein Rennen schwieriger.
Welche Faktoren müssen morgen stimmen, damit du die Pole in einen Sieg umsetzen kannst?
Das ist wie immer. Die Reifen werden ein grosses Thema sein, weil besonders die weichen Reifen sehr schnell verschleissen. Das wird eine besondere Herausforderung. Der Umgang mit den Reifen wird ein Schlüssel zum Sieg sein, keine Frage.
Niki Lauda hat gemeint, Lewis Hamilton werde nun am Start noch verbissener attackieren. Was bedeutet das für dich?
Daran denke ich nicht. Ich konzentriere mich auf meine Aufgaben. Ich muss einfach gucken, dass er hinter mir bleibt. Aber das ist so wie immer.
Lewis hat nach den Rennen in Mexiko und Brasilien viel darüber gesprochen, wie schwierig es ist, jemandem zu folgen. Was gibt es aus dieser Perspektive von Abu Dhabi zu sagen?
Ich würde sagen: Abu Dhabi ist Durchschnitt. Nicht zu schwierig, aber auch nicht zu leicht.
Ändert dein gegenwärtiger Höhenflug etwas, wie du in den Winter gehen wirst?
Nun, ich bin natürlich froh, dass ich das Ruder herumwerfen konnte. Es macht schon mehr Spass, wenn du wieder gewinnen kannst. Und wir haben ein stabiles Reglement. Also ist alles, was ich nun lerne, auch von Nutzen für die Saison 2016. Gut, wir werden ein neues Auto haben, aber du nimmst da schon sehr viel auch in die nächste Saison mit. Und mir ist es natürlich lieber, die Saison als Sieger zu beenden denn als Zweiter.