Sebastian Vettel will keinen in die Pfanne hauen
Sebastian Vettel: «Ich habe einfach die Runde abgebrochen, deshalb wurde ich langsamer»
Ferrari leistete sich im Qualifying zum Abu Dhabi-GP einen folgenschweren Fehler: Das Team aus Maranello wies Sebastian Vettel im ersten Qualifying-Abschnitt an, seine letzte schnelle Runde abzubrechen, weil es überzeugt war, dass die erste schnelle Runde des vierfachen Champions für ein Weiterkommen reichen würde.
«Wir haben uns verschätzt, dachten, dass die erste Runde schnell genug ist, das war sie aber nicht», fasste der Heppenheimer hinterher im TV-Interview knapp zusammen.
Dass Ex-GP-Pilot und RTL-Experte Christian Danner wie viele anderen Formel-1-Beobachter davon ausgingen, dass der Ferrari-Star von einem technischen Problem eingebremst wurde, ist für Vettel ein schwacher Trost. Er seufzte: «Dann lag der Experte leider falsch. Ich habe einfach die Runde abgebrochen, deshalb wurde ich langsamer.»
Die Schuldfrage will der 28-jährige Deutsche nicht öffentlich diskutieren: «Ich denke, es ist nicht die Zeit, um jemanden in die Pfanne zu hauen. Sagen wir es einfach so: Wir hatten gute Momente und heute ist vielleicht ein weniger guter Moment. Aber das Rennen ist erst morgen, und es ist immer möglich nach vorne zu kommen.»
Dies bewies Vettel schon 2012, als er von Startplatz 24 aufs Podest fuhr. Auf dem Weg zum dritten Platz musste er sich sogar zwei Mal nach vorne kämpfen, weil ihn eine Strafe während des Rennens noch einmal zurückgeworfen hatte. An die doppelte Aufholjagd erinnert sich Vettel gerne zurück. Grinsend fügte er an: «Und diesmal stehe ich auch nicht ganz hinten, vielleicht ist das auch eine Hilfe.»
RTL-Experte Danner verteidigte sich gleich nach Vettels Interview: «Da muss erst einmal einer drauf kommen, dass die gegen Ende des Qualfying-Abschnitts dem Fahrer sagen, er soll die Runde abbrechen, obwohl sie sehen, dass er in Gefahr ist. Das ist auf meinem Schirm nicht abrufbar. denn die erste Zeit war ja deutlich schneller, und wenn er die Runde zu Ende gefahren wäre, wäre er problemlos weitergekommen. Es ist beim besten Willen nicht nachzuvollziehen, was die bei Ferrari geritten hat.»